Auffallen nicht um jeden Preis
Eine gute Pressemitteilung schafft es immer in die Medien bzw. Online-Medien
Der Beruf des Journalisten ist sehr stressig und meist mit viel Arbeit verbunden, daher sind die Auswahlkriterien für Pressemitteilungen natürlich nicht so angelegt, dass sie sehr viel Zeit in Anspruch nehmen dürfen. Pro Tag gehen bei einer Redaktion hunderte von Mitteilungen ein und diese müssen sehr schnell gesichtet und auch verworfen werden, wenn sie nicht auf Anhieb genug für einen informativen Artikel hergeben. Zusätzlich haben Journalisten und Redakteure die Verantwortung, dass sie ihre Glaubwürdigkeit behalten müssen. Denn die Leser bringen ihnen wesentlich mehr Vertrauen entgegen, als beispielsweise der Werbung oder direkten Informationsemails verschiedener Unternehmen und Organisationen. Daher ist es auch klar, warum es sich lohnt, PR-Arbeit zum Imageaufbau zu betreiben. Um jedoch Pressemitteilungen sinnvoll verfassen zu können, sollte man wissen, nach welchen Kriterien die Mitteilungen von Journalisten ausgewählt werden und welche Nachrichten eher im Papierkorb landen.
Grundsätzlich sollte man da erst einmal bei dem Thema der Mitteilung anfangen. Denn hier geht es weniger darum, ob man selbst es als informativ und wichtig einstuft, sondern ob es für den Journalisten oder die Redaktion und natürlich auch die potentiellen Leser interessant ist. Was man selbst vielleicht als sehr spannend und aktuell empfindet, könnte anderen Personen vielleicht nicht mehr als ein müdes Gähnen entlocken und daher ist es wichtig, das man Themen präsentiert, die aktuell und von informativem Wert sind. Und das bitte weitreichend. Somit ist klar, Journalisten wählen danach aus, ob die Mitteilung tatsächlich etwas ist, dass Leser interessieren könnte. Vielleicht gab es im Unternehmen zum Anlass eines bestimmten Ereignisses, einer Dienstleistung oder innerhalb eines Produktionsvorganges bestimmte Begebenheiten die besonders sind? Dies wäre zum Beispiel ein Ansatzpunkt für eine Pressemitteilung. Dinge die einfach informativ und interessant sind.
Das reicht jedoch nicht immer aus, um auch das Interesse eines Journalisten zu erregen. Denn ob ein Thema relevant ist oder nicht, entscheidet sich meist in den ersten Sekunden und direkt beim Lesen des Titels oder der Überschrift. Diese sollte zu aktuellen Themen passen oder sich zumindest auch als aktuell ausweisen. Ist das Interesse erst einmal geweckt, kann man davon ausgehen, dass auch der Rest gelesen wird. Hierbei sollte man sich an den, bereits mehrfach erwähnten umgekehrten Pyramiden Stil halten. Das Wichtigste ganz nach oben und von dort an, je nach Relevanz und Wichtigkeit immer weiter bis zum Quellenverweis arbeiten. Denn auch das ist im Grunde wichtig. Häufig werden Pressemitteilungen gekürzt und dabei darf nicht zu viel Arbeit entstehen und natürlich auch kein wichtiges Detail wegfallen. Denn gekürzt wird immer von unten nach oben.
Wichtig für den Journalisten ist auch, dass die Meldungen so kurz, knapp und prägnant gehalten sind, wie es nur geht. Keine Ausschweifungen oder Floskeln und auch kein künstliches Verlängern der Texte sind hier angebracht. Wichtig ist, dass sich bei einer Pressemeldung alles auf die Kernpunkte der Neuigkeit bezieht. Nebeninformationen sollten knapp bemessen sein und nur wenn wirklich notwendig auch tatsächlich eingebracht werden. Bevor man da auch zu schnell entscheidet was wirklich Nebeninformationen sind, immer erst einmal an die Leser und Außenstehende denken und sich Fragen stellen wie: „Muss man das wirklich wissen?“ oder auch „Ist es für den Kernpunkt der Mitteilung tatsächlich notwendig dies zu wissen oder kommt die Nachricht auch ohne weitere Informationen bei den Lesern an?“. Um es grundsätzlich auf den Punkt zu bringen: Bei Pressemitteilungen ist weniger eindeutig immer mehr!
Wobei man gerade an der Stelle sagen muss, dass man auf diese Weise nicht nur die Nebeninformationen betrachten sollte, sondern auch die Mitteilung selbst. Und um damit noch einmal das Thema über Relevanz aufzugreifen. Was sich auf Anhieb gut anhören mag, ist oft beim näheren hinsehen gar nicht mehr so interessant wie man gedacht hat. Man darf bei der Auswahl einer Pressemitteilung niemals vergessen, dass die Journalisten und Redaktionen lediglich an wirklich spannenden, informativen und besonders an aktuellen Themen interessiert sind, von denen sie ausgehen, dass es auch ihre Leser interessieren könnte. Daher sollte man sich selbst gut informieren und Recherche betreiben, ob es sich bei dem, was einem selbst gerade Vorschwebt tatsächlich im ein Ereignis handelt, dass dem öffentlichen Interesse in irgendeiner Weise dienlich ist oder nur dem eigenen.
Journalisten haben kein persönliches Interesse an einem Unternehmen, einer Organisation, einer Verein, usw. Sie entscheiden nach Leserinteresse. Zu den Punkten des Interesses zählt auch, dass man in die Pressemeldung keine Werbung einfließen lassen sollte. Denn die werden grundsätzlich abgelehnt. Journalisten und Redaktionen sind dazu verpflichtet neutral zu bleiben. Zeitungen und Presseportale dürfen sich nicht parteiisch zeigen, da sie damit ihre Integrität verlieren und sich zu guter Letzt auch noch strafbar machen können. Wer direkt werben möchte, wäre hier an der falschen Adresse. Werbung ist kostenpflichtig und wird bei Zeitungen und Presseportalen an einer ganz anderen Stelle bearbeitet.
Damit wäre man dann auch schon an dem Punkt, an dem offensichtlich wird, wann es sich bei einer Pressemeldung um eine gute Nachricht handelt und wann nicht. Vor allem der Wahrheitsgehalt sollte stimmen, nachvollziehbar und auch überprüfbar sein. Fakten, keine Märchen oder Halbwahrheiten! Bildmaterial kann unterstützend sein und die Pressemeldung aufwerten, in dem sie den Inhalt unterstreichen oder auch bildlich wiedergeben. Daher ist auch hier darauf zu achten, dass das Bild angemessen ist und nicht fern ab vom eigentlichen Thema. Redaktionen sind meist sehr erbaut von Bildern, sofern sie gut erkennbar sind und einen Blickfang bieten. Details sollten gut daraus hervorgehen aber nicht erschlagend sein. Der eigentliche Kernpunkt der Pressemitteilungen sollte auch hier klar ersichtlich bleiben. Wichtig ist auch, dass es klare Informationen über den Ursprung des oder der Fotos gibt. Denn niemand würde sich gerne die Finger daran verbrennen, ein zu Unrecht kopiertes Werk eines unbekannten Urhebers zu veröffentlichen und dann Probleme deswegen zu bekommen. Das gilt natürlich auch für die Texte an sich. Niemals aus dem Internet einfach kopieren und hoffen das es niemandem auffällt. Denn dazu sind Pressemedien viel zu weit verbreitet.
Eine weitere Möglichkeit einen Text aufzuwerten und damit etwas einzufügen, das Journalisten immer recht gerne sehen, sind Zitate. Die sollten natürlich auch wahrheitsgetreu und authentisch wiedergegeben und nicht sinnentfremdet werden. Wenn nun alle wichtigen Dinge betrachtet sind, kann man davon ausgehen, dass die eigene Pressemitteilung gelungen ist.
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