Mit der Sprache spielen

In den meisten Fällen verwendet man in Pressemitteilungen die Gegenwartsform, da man ja im Grunde auf sehr aktuelle Themen hinweisen möchte. Informationen sollen zeitnah und greifbar sein und nicht zu lange zurück liegen, worauf eine Vergangenheitsform hinweise würde. So zum Beispiel kann derselbe Satz in den verschiedenen Zeitformen vollkommen andere Gedanken auslösen.

1. In der Gegenwartsform: … Somit ist der Preis zu Gunsten des Kunden verändert worden.

Der Leser erkennt darin die Botschaft, dass der Preis für irgendein beliebiges Produkt geändert worden ist und dass sich daraus ein bestehendes Angebot ergibt.

2. In der Vergangenheitsform: …Somit wurde der Preis zu Gunsten des Kunden verändert.

Wurde kann im Grunde auch heißen, dass es bereits länger zurück liegt. Der Leser ist sich demnach nicht sicher, ob das Angebot noch besteht. Einige würde daran vermutlich das Interesse verlieren.

3. Die Zukunftsform:… Somit wird der Preis zu Gunsten des Kunden geändert werden.

Die Zukunftsform würde dann darauf hinweisen, dass das Ereignis bevorsteht und sollte dann auch mit einem klaren Datum versehen werden um grundsätzlich Interesse zu erregen. Ohne ein gezieltes Datum würde die Nachricht nach einem offenen Versprechen klingen, dass noch nicht geschehen und demnach auch noch nicht relevant ist.

Bei Pressemitteilungen ist daher gut zu unterscheiden, was man gegenwärtig mitteilen möchte und mit welchen vergangenen oder zukünftigen Entscheidungen, Aktionen, Ereignissen, etc. der Inhalt der Neuigkeit oder Nachricht zusammenhängt.

Vergangene Ereignisse sind natürlich in der Vergangenheitsform zu beschreiben bzw. der sogenannten einfachen Vergangenheitsform oder auch Präteritum. Je nach nachdem was zutrifft, kann man auch das Plusquamperfekt anwenden, um noch weiter in der Vergangenheit zurückzugehen. Jedoch macht dies meistens innerhalb einer Pressemitteilung keinen großen Sinn und ist meist zu weit von der eigentlichen Nachricht entfernt. Bei bestimmten Themen, die ihren Ansatz in der Vergangenheit haben, deren Inhalte aber heute noch gültig sind, ist an sich die Gegenwartsform anzuwenden, eventuell mit einem Hinweis auf das Ursprungsdatum.

Vor allem der Titel oder die Überschrift eines Presseberichts sollten in der Gegenwartsform gehalten sein, wie zum Beispiel: „Polizei hat Einbrecher auf frischer Tat ertappt!“ Dies ist eine Überschrift, die deutlich anzeigt, dass es aktuell passiert ist und Neuigkeiten sind natürlich von vorrangigem Interesse. Eine Mitteilung mit dem Titel: „Die Polizei hat letzte Woche einen Einbrecher auf frischer Tat ertappt!“ verliert schon beim Lesen ihren Biss. Das Interesse daran wird längst nicht mehr so geschürt und die meisten Leser übergehen solch eine Mitteilung und wenden sich lieber aktuelleren Themen zu.

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