03.07.2014 11:20 Uhr in Medien & Presse von Bundesverband Digitale Wirtschaft e.V.
BVDW kritisiert Mindestlohnpläne der Regierung
Kurzfassung: BVDW kritisiert Mindestlohnpläne der Regierung: "Mindestlohn bei Praktika gefährdet Nachwuchsqualifizierung und Fachkräfterekrutierung in der Digitalen Wirtschaft"Flexibilität ist in der sich rasa ...
[Bundesverband Digitale Wirtschaft e.V. - 03.07.2014] BVDW kritisiert Mindestlohnpläne der Regierung: "Mindestlohn bei Praktika gefährdet Nachwuchsqualifizierung und Fachkräfterekrutierung in der Digitalen Wirtschaft"
Flexibilität ist in der sich rasant verändernden Internetbranche eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Das gilt auch und insbesondere für den Bereich der Nachwuchsqualifizierung und -rekrutierung. So machen die erfreulich hohen Wachstumsraten der Digitalen Wirtschaft - von denen der Arbeitsmarkt insgesamt maßgeblich profitiert - einen schnellen und flexiblen Aufbau digitaler Kernkompetenz bei Nachwuchskräften dringend erforderlich. Hier sollte, so die Forderung des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V., der zentralen Interessenvertretung der Unternehmen der Digitalen Wirtschaft, der Mindestlohn für alle Praktika ab zwölf Monaten greifen.
Gegen das Greifen des Mindestlohns ab drei Monaten Praktikum, bei Nicht-Pflichtpraktika sogar ab dem ersten Tag, spricht auch, dass die regulären Ausbildungswege nur sehr bedingt geeignet sind, junge Menschen gezielt für die Bedarfe der Digitalunternehmen auszubilden. Die Chance, über Praktika Qualifikationen zu gewinnen und diese anschließend beruflich und unternehmerisch zu nutzen, muss für Nachwuchskräfte und junge Unternehmen sichergestellt sein. Der aktuelle Gesetzesentwurf der Bundesarbeitsministerin bewirkt das Gegenteil und ist besonders für die lebendige deutsche Start-up-Szene, die abseits der klassischen Industriedomänen kaum eine Lobby hat, und die mittelständisch geprägten Unternehmen kontraproduktiv.
"Das Totschlagargument ‚Generation Praktikum hat längst nicht die Bedeutsamkeit, die ihr in der aktuellen Diskussion zugeschrieben wird. Praktika dienen in der Digitalen Wirtschaft nicht als Stellenersatz, sondern dem notwendigen Kompetenzerwerb junger Fachkräfte. Der Karriereeinstieg junger Nachwuchskräfte gerade bei den innovationstragenden Start-ups und jungen Unternehmen erfolgt typischerweise über Praktika. In diesem Umfeld haben Gründer und Praktikanten vor allem die Zukunftschancen im Blick, die Entlohnung ist nachrangig. Im Zentrum stehen hier die Möglichkeiten einer qualifizierenden Mitarbeit, die frühe Übernahme von Verantwortung und dann der Wechsel in weitere Positionen, die gute berufliche Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Diese Flexibilität erlaubt gerade der deutschen Start-up-Szene eine gewisse Risikokompensation, denn sie hat ohnehin mit schlechteren Rahmenbedingungen zu kämpfen als z.B. Start-ups in den USA. In dem vom aktuellen Gesetzentwurf vorgesehen Ausnahmezeitraum von drei Monaten ist dies nicht zu leisten. Ferner können sich insbesondere Start-ups einen Mindestlohn von 1.400 Euro monatlich in den seltensten Fällen leisten. Und gerade Start-ups geben Einblick in neue innovative Geschäftsmodelle und bieten die Chance, schnell in den qualifizierten Arbeitsmarkt hineinzukommen. Diese jungen Unternehmen und die Digitale Wirtschaft insgesamt haben einen enormen Fachkräftebedarf und dürfen durch solche Restriktionen nicht in ihrer dynamischen Entwicklung behindert werden. Eine dogmatisch bedingte Versagung einer Ausnahmeregelung für mindestens 12 Monate würde vor allem die in Deutschland endlich beginnende Kultur von Existenzgründüngen treffen, die Schaffung neuer, besonders zukunftsfähiger Arbeitsplätze gefährden und Berufseinstiegsbiografien reihenweise im Keim erstickt", so Matthias Ehrlich, Präsident BVDW.
Hochauflösendes Bildmaterial auf dem BVDW-Presseserver unter:
http://www.bvdw.org/presseserver/bvdw_20140702_Stellungnahme_Mindestlohn
Kontakt:
Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V.
Berliner Allee 57
40212 Düsseldorf
www.bvdw.org
Über den BVDW
Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. ist die zentrale Interessenvertretung für Unternehmen, die digitale Geschäftsmodelle betreiben und im Bereich der digitalen Wertschöpfung tätig sind. Mit Mitgliedsunternehmen aus unterschiedlichsten Segmenten der Internetindustrie ist der BVDW interdisziplinär verankert und hat damit einen ganzheitlichen Blick auf die Themen der digitalen Wirtschaft. Der BVDW hat es sich zur Aufgabe gemacht, Effizienz und Nutzen digitaler Angebote - Inhalte, Dienste und Technologien - transparent zu machen und so deren Einsatz in der Gesamtwirtschaft, Gesellschaft und Administration zu fördern. Außerdem ist der Verband kompetenter Ansprechpartner zu aktuellen Themen und Entwicklungen der Digitalbranche in Deutschland und liefert mit Zahlen, Daten und Fakten wichtige Orientierung zu einem der zentralen Zukunftsfelder der deutschen Wirtschaft. Im ständigen Dialog mit Politik, Öffentlichkeit und anderen, nationalen und internationalen Interessengruppen, unterstützt der BVDW ergebnisorientiert, praxisnah und effektiv die dynamische Entwicklung der Branche. Fußend auf den Säulen Marktentwicklung, Marktaufklärung und Marktregulierung bündelt der BVDW führendes Digital-Know-How, um damit eine positive Entwicklung der führenden Wachstumsbranche der deutschen Wirtschaft nachhaltig mitzugestalten. Gleichzeitig sorgt der BVDW als Zentralorgan der digitalen Wirtschaft mit Standards und verbindlichen Richtlinien für Branchenakteure, für Markttransparenz, und Angebotsgüte für die Nutzerseite und die Öffentlichkeit. Wir sind das Netz.
Nadja Elias
Leiterin Public Relations - Pressesprecherin
Tel: +49 (0)211 600456-25
Fax: -33
elias@bvdw.org
Flexibilität ist in der sich rasant verändernden Internetbranche eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Das gilt auch und insbesondere für den Bereich der Nachwuchsqualifizierung und -rekrutierung. So machen die erfreulich hohen Wachstumsraten der Digitalen Wirtschaft - von denen der Arbeitsmarkt insgesamt maßgeblich profitiert - einen schnellen und flexiblen Aufbau digitaler Kernkompetenz bei Nachwuchskräften dringend erforderlich. Hier sollte, so die Forderung des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V., der zentralen Interessenvertretung der Unternehmen der Digitalen Wirtschaft, der Mindestlohn für alle Praktika ab zwölf Monaten greifen.
Gegen das Greifen des Mindestlohns ab drei Monaten Praktikum, bei Nicht-Pflichtpraktika sogar ab dem ersten Tag, spricht auch, dass die regulären Ausbildungswege nur sehr bedingt geeignet sind, junge Menschen gezielt für die Bedarfe der Digitalunternehmen auszubilden. Die Chance, über Praktika Qualifikationen zu gewinnen und diese anschließend beruflich und unternehmerisch zu nutzen, muss für Nachwuchskräfte und junge Unternehmen sichergestellt sein. Der aktuelle Gesetzesentwurf der Bundesarbeitsministerin bewirkt das Gegenteil und ist besonders für die lebendige deutsche Start-up-Szene, die abseits der klassischen Industriedomänen kaum eine Lobby hat, und die mittelständisch geprägten Unternehmen kontraproduktiv.
"Das Totschlagargument ‚Generation Praktikum hat längst nicht die Bedeutsamkeit, die ihr in der aktuellen Diskussion zugeschrieben wird. Praktika dienen in der Digitalen Wirtschaft nicht als Stellenersatz, sondern dem notwendigen Kompetenzerwerb junger Fachkräfte. Der Karriereeinstieg junger Nachwuchskräfte gerade bei den innovationstragenden Start-ups und jungen Unternehmen erfolgt typischerweise über Praktika. In diesem Umfeld haben Gründer und Praktikanten vor allem die Zukunftschancen im Blick, die Entlohnung ist nachrangig. Im Zentrum stehen hier die Möglichkeiten einer qualifizierenden Mitarbeit, die frühe Übernahme von Verantwortung und dann der Wechsel in weitere Positionen, die gute berufliche Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Diese Flexibilität erlaubt gerade der deutschen Start-up-Szene eine gewisse Risikokompensation, denn sie hat ohnehin mit schlechteren Rahmenbedingungen zu kämpfen als z.B. Start-ups in den USA. In dem vom aktuellen Gesetzentwurf vorgesehen Ausnahmezeitraum von drei Monaten ist dies nicht zu leisten. Ferner können sich insbesondere Start-ups einen Mindestlohn von 1.400 Euro monatlich in den seltensten Fällen leisten. Und gerade Start-ups geben Einblick in neue innovative Geschäftsmodelle und bieten die Chance, schnell in den qualifizierten Arbeitsmarkt hineinzukommen. Diese jungen Unternehmen und die Digitale Wirtschaft insgesamt haben einen enormen Fachkräftebedarf und dürfen durch solche Restriktionen nicht in ihrer dynamischen Entwicklung behindert werden. Eine dogmatisch bedingte Versagung einer Ausnahmeregelung für mindestens 12 Monate würde vor allem die in Deutschland endlich beginnende Kultur von Existenzgründüngen treffen, die Schaffung neuer, besonders zukunftsfähiger Arbeitsplätze gefährden und Berufseinstiegsbiografien reihenweise im Keim erstickt", so Matthias Ehrlich, Präsident BVDW.
Hochauflösendes Bildmaterial auf dem BVDW-Presseserver unter:
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Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. ist die zentrale Interessenvertretung für Unternehmen, die digitale Geschäftsmodelle betreiben und im Bereich der digitalen Wertschöpfung tätig sind. Mit Mitgliedsunternehmen aus unterschiedlichsten Segmenten der Internetindustrie ist der BVDW interdisziplinär verankert und hat damit einen ganzheitlichen Blick auf die Themen der digitalen Wirtschaft. Der BVDW hat es sich zur Aufgabe gemacht, Effizienz und Nutzen digitaler Angebote - Inhalte, Dienste und Technologien - transparent zu machen und so deren Einsatz in der Gesamtwirtschaft, Gesellschaft und Administration zu fördern. Außerdem ist der Verband kompetenter Ansprechpartner zu aktuellen Themen und Entwicklungen der Digitalbranche in Deutschland und liefert mit Zahlen, Daten und Fakten wichtige Orientierung zu einem der zentralen Zukunftsfelder der deutschen Wirtschaft. Im ständigen Dialog mit Politik, Öffentlichkeit und anderen, nationalen und internationalen Interessengruppen, unterstützt der BVDW ergebnisorientiert, praxisnah und effektiv die dynamische Entwicklung der Branche. Fußend auf den Säulen Marktentwicklung, Marktaufklärung und Marktregulierung bündelt der BVDW führendes Digital-Know-How, um damit eine positive Entwicklung der führenden Wachstumsbranche der deutschen Wirtschaft nachhaltig mitzugestalten. Gleichzeitig sorgt der BVDW als Zentralorgan der digitalen Wirtschaft mit Standards und verbindlichen Richtlinien für Branchenakteure, für Markttransparenz, und Angebotsgüte für die Nutzerseite und die Öffentlichkeit. Wir sind das Netz.
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