02.07.2012 17:35 Uhr in Energie & Umwelt von Max-Planck-Gesellschaft

Energiewende: Offene Debatte von Wissenschaft, Wirtschaft und NGOs Video-Aufzeichnung im Internet

Berlin, 28. Juni 2012. Für ein Gelingen der Energiewende ist die offene Diskussion zwischen Forschern aus unterschiedlichen Fachrichtungen, Vertretern von Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft dringend notwendig. Deshalb haben am 28. Juni 2012 Klaus
Kurzfassung: (ddp direct) Die Ethikkommission Sichere Energieversorgung hatte 2011 wesentliche Erfolgsfaktoren für eine gelingende Energiewende identifiziert und die gesellschaftliche Diskussion darüber vorangebracht. Ein Jahr danach müssen wir fragen: Wie weit sind wir bei der Energiewende gekommen und welche Chancen bietet sie? Welche technologischen Voraussetzungen müssen, welche wissenschaftlichen Durchbrüche können wir schaffen? Und was tun wir, wenn der Weg zur nachhaltigen Energie buchstäblich ...
Energiewende: Offene Debatte von Wissenschaft, Wirtschaft und NGOs  Video-Aufzeichnung im Internet Energiewende: Offene Debatte von Wissenschaft, Wirtschaft und NGOs Video-Aufzeichnung im Internet
[Max-Planck-Gesellschaft - 02.07.2012] (ddp direct) Die Ethikkommission Sichere Energieversorgung hatte 2011 wesentliche Erfolgsfaktoren für eine gelingende Energiewende identifiziert und die gesellschaftliche Diskussion darüber vorangebracht. Ein Jahr danach müssen wir fragen: Wie weit sind wir bei der Energiewende gekommen und welche Chancen bietet sie? Welche technologischen Voraussetzungen müssen, welche wissenschaftlichen Durchbrüche können wir schaffen? Und was tun wir, wenn der Weg zur nachhaltigen Energie buchstäblich durch Grundstücke verläuft und Landstriche verändert?

Die Beiträge der Anhörung zeigte die Spannbreite der Ansätze: Während beispielsweise die Solarenergie längst ein Wirtschaftsfaktor ist mit der Folge, dass ein gänzlich neues Marktdesign benötigt wird, benötigen andere Technologieoptionen wie chemische Energiespeicher Grundlagenforschung. Während energieintensive Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit durch steigende Strompreise und Stromschwankungen gefährdet sehen, gehen die Meinungen dahingehend auseinander, inwieweit gerade diese Industrie besonders stark von der Energiewende profitiert.

Gastgeber der Expertenanhörung waren:
- Klaus Töpfer, Exekutivdirektor des Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) und Co-Vorsitzender der Ethikkommission Sichere Energieversorgung,
- Reinhard Hüttl, Präsident acatech Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und Mitglied der Ethikkommission und
- Robert Schlögl, Direktor am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft und Mitglied acatech

Zunächst diskutierten sie mit acht Expertinnen und Experten über die Preise und Kosten, Erträge und Chancen der Energiewende. Im zweiten Teil der Veranstaltung mit neun Fachleuten standen die Infrastruktur, Stromerzeugung, Netze, Speicher und Verbrauch im Zentrum, bevor Klaus Töpfer, Reinhard F. Hüttl und Robert Schlögl in einer Abschlussrunde die Ergebnisse und neuen Erkenntnisse der Diskussion zusammenfassten.

Ihr Fazit: Wir befinden uns inmitten der Energiewende, mit enormen Herausforderungen. Die Anhörung habe die Komplexität des Themas und die unterschiedlichen Sichtweisen eindrucksvoll belegt. Die europäische und teils weltweite Dimension wurde verdeutlicht. Klar sei, dass es einen Konsens in der Gesellschaft gebe, die Energiewende zu schaffen. Einerseits ist der straffe Zeitplan für den Ausstieg aus der Kernenergie einzuhalten. Andererseits ist der Umbau der Energieversorgung als systemische und langfristige Herausforderung zu verstehen, die jetzt mit den notwendigen konkreten Schritten auf einen Erfolgspfad zu bringen ist. Entscheidend für den Erfolg der Energiewende ist es, eine Road Map zu entwerfen. Diese kann weiterhin auf eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung bauen. Wesentliche Bedingung für das Gemeinschaftswerk Energiewende ist es, die Zustimmung der Bevölkerung durch Vertrauen in die Verfahren zu sichern.

Eine Aufzeichnung des Live-Streams ist online zu finden auf:
www.acatech.de/energiedialog
www.iass-potsdam.de
www.mpg.de



Experten der Diskussion
- Anke Kaysser-Pyzalla, Wissenschaftliche Geschäftsführerin, Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB)
- Sibylle Günter, Wissenschaftliche Leiterin, Max-Planck-Institut für Plasmaphysik
- Ulf Gehrckens, Senior Vice President Corporate Energy Affairs, Aurubis AG
- Jan Wollesen, Leiter Energieeffizienz, REWE Group
- Tobias Münchmeyer, Stellvertretender Leiter der Politischen Vertretung, Greenpeace e.V., Berlin
- Lucia A. Reisch, Department of Intercultural Communication and Management Copenhagen Business School, Kopenhagen (DK) und Mitglied des Rates für Nachhaltige Entwicklung
- Ortwin Renn, Abteilung für Technik- und Umweltsoziologie des Instituts für Sozialwissenschaften an der Universität Stuttgart
- Peter M. Herzig Direktor, GEOMAR | Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel
- Britta Buchholz, Leiterin Business Development Smart Grids Central Europe, ABB AG
- Milan Nitzschke, Vice-President und Konzernsprecher, SolarWorld AG
- Alf Henryk Wulf, Vorstandvorsitzender ALSTOM Deutschland AG, Mannheim
- Leonhard Birnbaum, Vorstand, Kommerzielle Steuerung (CCO), RWE AG
- Peter Biesenbach, Direktor, Leiter Zentralabteilung Außenangelegenheiten, Regierungs- und Politikbeziehungen, Robert Bosch GmbH
- Ines Zenke, Fachanwältin für Verwaltungsrecht und Partnerin der auf Energiefragen spezialisierten Sozietät Becker Büttner Held
- Ewald Woste, Vorstandsvorsitzender, Thüga AG und Präsident des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)
- Hans-Joachim Ziesing, Geschäftsführer, Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V. und Mitglied der Kommission zum Monitoring-Prozess Energie der Zukunft
- Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer, Germanwatch e.V.



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acatech vertritt die deutschen Technikwissenschaften im In- und Ausland in selbstbestimmter, unabhängiger und gemeinwohlorientierter Weise. Als Arbeitsakademie berät acatech Politik und Gesellschaft in technikwissenschaftlichen und technologiepolitischen Zukunftsfragen. Darüber hinaus hat es sich acatech zum Ziel gesetzt, den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu unterstützen und den technikwissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern. Zu den Mitgliedern der Akademie zählen herausragende Wissenschaftler aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen.




=== Über IASS ===

Die Wissenschaftler am Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam befassen sich mit der transdisziplinären und internationalen Erforschung von Klimawandel, Nachhaltigkeit und Erdsystem. Erklärtes Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie vom Land Brandenburg unterstützten Instituts ist es, globale Zukunftsfragen aktiv in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu tragen. Exekutivdirektor des IASS ist Prof. Dr. Klaus Töpfer, Wissenschaftliche Direktoren sind Prof. Dr. Carlo Rubbia und PD Dr. Mark Lawrence.




=== Über MPG ===

Die Max-Planck-Gesellschaft betreibt Grundlagenforschung in eigenen Instituten in Deutschland und im Ausland. Die derzeit 80 Max-Planck-Institute betreiben Grundlagenforschung in den Natur-, Bio-, Geistes- und Sozialwissenschaften im Dienste der Allgemeinheit. Sie engagieren sich in Forschungsgebieten, die besonders innovativ sind und einen speziellen finanziellen oder zeitlichen Aufwand erfordern. Ihr Forschungsspektrum entwickelt sich dabei ständig weiter: Neue Institute werden gegründet, um Antworten auf zukunfts¬trächtige wissenschaftliche Fragen zu finden.
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