12.09.2012 14:16 Uhr in Energie & Umwelt von aid
Falscher Mehltau in Biosalat: Feldresistenzen bieten Schutz bei mittlerem Befall
Kurzfassung: Falscher Mehltau in Biosalat: Feldresistenzen bieten Schutz bei mittlerem Befall(aid) - Der Falsche Mehltau (Bremia lactucae) führt im ökologischen Salatanbau regelmäßig zu Ertragsausfällen. Mit ...
[aid - 12.09.2012] Falscher Mehltau in Biosalat: Feldresistenzen bieten Schutz bei mittlerem Befall
(aid) - Der Falsche Mehltau (Bremia lactucae) führt im ökologischen Salatanbau regelmäßig zu Ertragsausfällen. Mit den verfügbaren mehltauresistenten Sorten lässt sich der Erreger nicht langfristig in Schach halten. Ursache dafür ist, dass der Erreger extrem viele unterschiedliche Rassen ausbildet, die bestehende Resistenzen immer wieder durchbrechen.
Um alternative Möglichkeiten zur Regulierung des Falschen Mehltaus zu entwickeln, haben Wissenschaftler des Julius-Kühn-Instituts im Rahmen des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) ein vierjähriges Forschungsprojekt durchgeführt. Dabei prüften die Forscher in Zusammenarbeit mit dem Verein Kultursaat e.V. vor allem die Widerstandsfähigkeit sogenannter feldresistenter Sorten und Linien. Im Gegensatz zu den üblichen rassenspezifischen Resistenzen bestehender Sorten hat eine Feldresistenz den Vorteil, dass sie unabhängig von der Mehltau-Rasse vor einer Infektion schützt und deshalb breiter wirkt. In den Versuchen boten die geprüften feldresistenten Linien bei schwachem und mittlerem Befallsdruck einen ausreichenden Schutz vor den Erregerrassen, vor allem bei Batavia und Eissalat. Feldresistente Kopfsalat-Linien erwiesen sich als etwas anfälliger.
Bei starkem Befall war die Widerstandsfähigkeit durch die Feldresistenz allerdings bei keiner der drei Salatsorten ausreichend. Des Weiteren untersuchten die Wissenschaftler den Einfluss anbautechnischer Maßnahmen und biologischer Präparate. Während eine Reihenausrichtung in Windrichtung die Zahl der Infektionen deutlich verringerte, hatten größere Abstände zwischen den Reihen und eine Vliesabdeckung des Bodens nur eine geringe oder keine Wirkung. Bei den eingesetzten Präparaten erzielten die Forscher mit Süßholzextrakten die besten Wirkungsgrade. Die guten Ergebnisse bestätigten sich jedoch nicht bei allen Freilandversuchen, so dass bis zur Anwendung dieses Mittels weiterer Forschungsbedarf besteht.
Die an jedem Standort durchgeführte Bestimmung der Erreger bestätigte die große Variabilität. Innerhalb von zwei Jahren entdeckten die Forscher 45 unterschiedliche Erregerrassen. Nach Ansicht der Wissenschaftler zeigen die Ergebnisse, dass sich Falscher Mehltau nur durch die Kombination resistenter Sorten und anbautechnischer Maßnahmen eindämmen lässt. Als wichtige Strategie sehen sie zukünftig den Einsatz regionaler Sorten, deren Resistenzen auf die vorherrschenden Mehltaurassen eines Anbaugebietes ausgerichtet sind.
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Friedrich-Ebert-Straße 3
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Telefon: 02 28/ 84 99-0
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Mail: aid@aid.de
URL: http://www.aid.de
(aid) - Der Falsche Mehltau (Bremia lactucae) führt im ökologischen Salatanbau regelmäßig zu Ertragsausfällen. Mit den verfügbaren mehltauresistenten Sorten lässt sich der Erreger nicht langfristig in Schach halten. Ursache dafür ist, dass der Erreger extrem viele unterschiedliche Rassen ausbildet, die bestehende Resistenzen immer wieder durchbrechen.
Um alternative Möglichkeiten zur Regulierung des Falschen Mehltaus zu entwickeln, haben Wissenschaftler des Julius-Kühn-Instituts im Rahmen des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) ein vierjähriges Forschungsprojekt durchgeführt. Dabei prüften die Forscher in Zusammenarbeit mit dem Verein Kultursaat e.V. vor allem die Widerstandsfähigkeit sogenannter feldresistenter Sorten und Linien. Im Gegensatz zu den üblichen rassenspezifischen Resistenzen bestehender Sorten hat eine Feldresistenz den Vorteil, dass sie unabhängig von der Mehltau-Rasse vor einer Infektion schützt und deshalb breiter wirkt. In den Versuchen boten die geprüften feldresistenten Linien bei schwachem und mittlerem Befallsdruck einen ausreichenden Schutz vor den Erregerrassen, vor allem bei Batavia und Eissalat. Feldresistente Kopfsalat-Linien erwiesen sich als etwas anfälliger.
Bei starkem Befall war die Widerstandsfähigkeit durch die Feldresistenz allerdings bei keiner der drei Salatsorten ausreichend. Des Weiteren untersuchten die Wissenschaftler den Einfluss anbautechnischer Maßnahmen und biologischer Präparate. Während eine Reihenausrichtung in Windrichtung die Zahl der Infektionen deutlich verringerte, hatten größere Abstände zwischen den Reihen und eine Vliesabdeckung des Bodens nur eine geringe oder keine Wirkung. Bei den eingesetzten Präparaten erzielten die Forscher mit Süßholzextrakten die besten Wirkungsgrade. Die guten Ergebnisse bestätigten sich jedoch nicht bei allen Freilandversuchen, so dass bis zur Anwendung dieses Mittels weiterer Forschungsbedarf besteht.
Die an jedem Standort durchgeführte Bestimmung der Erreger bestätigte die große Variabilität. Innerhalb von zwei Jahren entdeckten die Forscher 45 unterschiedliche Erregerrassen. Nach Ansicht der Wissenschaftler zeigen die Ergebnisse, dass sich Falscher Mehltau nur durch die Kombination resistenter Sorten und anbautechnischer Maßnahmen eindämmen lässt. Als wichtige Strategie sehen sie zukünftig den Einsatz regionaler Sorten, deren Resistenzen auf die vorherrschenden Mehltaurassen eines Anbaugebietes ausgerichtet sind.
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