14.09.2012 16:23 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln)
Die Gelddruckmaschine
Kurzfassung: Die GelddruckmaschineBen Bernanke, Chef der amerikanischen Notenbank "Fed", bleibt seinem Kurs treu: Auf ihrer jüngsten Sitzung beschloss die Fed neue Finanzspritzen, um die US-Wirtschaft zu stützen ...
[Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) - 14.09.2012] Die Gelddruckmaschine
Ben Bernanke, Chef der amerikanischen Notenbank "Fed", bleibt seinem Kurs treu: Auf ihrer jüngsten Sitzung beschloss die Fed neue Finanzspritzen, um die US-Wirtschaft zu stützen. Die Börsen reagierten prompt, der Dollar wertete ab. Das wird der angeschlagenen US-Wirtschaft helfen. Die europäischen Exporte wird die Fed-Entscheidung hingegen bremsen.
Die amerikanische Notenbank wird zeitlich unbegrenzt Monat für Monat für 40 Milliarden Dollar Immobilienwertpapiere ankaufen. Dadurch sollen die Zinsen für Hauskäufer sinken, um den schwächelnden Häusermarkt zu stützen. Ungewöhnlich ist, dass Bernanke keine zeitliche Beschränkung festlegt, sondern das Programm erst dann beenden will, wenn der Arbeitsmarkt wieder positive Signale sendet. Zudem lässt die Fed den Leitzins auf seinem historischen Tiefstand von nahezu null Prozent, um weiterhin ausreichend Liquidität an den Finanzmärkten zu gewährleisten.
Die Märkte reagierten positiv auf diese Nachricht und der Euro verteuerte sich gegenüber dem Dollar deutlich. Das ist nicht verwunderlich: Insgesamt summieren sich die Programme der Fed seit 2008 auf 2,950 Billionen US-Dollar und die erneute Ausweitung der Dollar-Geldmenge führt unweigerlich dazu, dass der Dollar-Wert sinkt. Entsprechend ist die Euro-Stärke ein Ausdruck gestiegener Inflationserwartungen im Dollarraum. Außerdem führt das Mehr an Geld dazu, dass Spekulationsblasen an den Börsen entstehen - so entfernt sich der amerikanische Leitindex Dow Jones immer weiter von den Fundamentaldaten der Realwirtschaft.
Und doch wird die Schwächung des Dollars die amerikanische Exportwirtschaft freuen. Denn indem nun die Preise amerikanischer Produkte im europäischen Ausland sinken, wird sich die Nachfrage erhöhen, was die US-Wirtschaft ankurbeln dürfte. Für die europäischen Export-Unternehmen kommt die relative Euro-Stärke hingegen äußerst ungelegen, werden nun doch die europäischen Exportgüter teurer.
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Gustav-Heinemann-Ufer 84-88
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Ben Bernanke, Chef der amerikanischen Notenbank "Fed", bleibt seinem Kurs treu: Auf ihrer jüngsten Sitzung beschloss die Fed neue Finanzspritzen, um die US-Wirtschaft zu stützen. Die Börsen reagierten prompt, der Dollar wertete ab. Das wird der angeschlagenen US-Wirtschaft helfen. Die europäischen Exporte wird die Fed-Entscheidung hingegen bremsen.
Die amerikanische Notenbank wird zeitlich unbegrenzt Monat für Monat für 40 Milliarden Dollar Immobilienwertpapiere ankaufen. Dadurch sollen die Zinsen für Hauskäufer sinken, um den schwächelnden Häusermarkt zu stützen. Ungewöhnlich ist, dass Bernanke keine zeitliche Beschränkung festlegt, sondern das Programm erst dann beenden will, wenn der Arbeitsmarkt wieder positive Signale sendet. Zudem lässt die Fed den Leitzins auf seinem historischen Tiefstand von nahezu null Prozent, um weiterhin ausreichend Liquidität an den Finanzmärkten zu gewährleisten.
Die Märkte reagierten positiv auf diese Nachricht und der Euro verteuerte sich gegenüber dem Dollar deutlich. Das ist nicht verwunderlich: Insgesamt summieren sich die Programme der Fed seit 2008 auf 2,950 Billionen US-Dollar und die erneute Ausweitung der Dollar-Geldmenge führt unweigerlich dazu, dass der Dollar-Wert sinkt. Entsprechend ist die Euro-Stärke ein Ausdruck gestiegener Inflationserwartungen im Dollarraum. Außerdem führt das Mehr an Geld dazu, dass Spekulationsblasen an den Börsen entstehen - so entfernt sich der amerikanische Leitindex Dow Jones immer weiter von den Fundamentaldaten der Realwirtschaft.
Und doch wird die Schwächung des Dollars die amerikanische Exportwirtschaft freuen. Denn indem nun die Preise amerikanischer Produkte im europäischen Ausland sinken, wird sich die Nachfrage erhöhen, was die US-Wirtschaft ankurbeln dürfte. Für die europäischen Export-Unternehmen kommt die relative Euro-Stärke hingegen äußerst ungelegen, werden nun doch die europäischen Exportgüter teurer.
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