12.10.2012 12:43 Uhr in Gesellschaft & Familie von Die Linke. im Bundestag
Hochschulen müssen unabhängig sein
Kurzfassung: Hochschulen müssen unabhängig sein"Nicht mehr gute Wissenschaft, sondern Drittmittel sind bestimmend in der Hochschulpolitik. Die Freiheit von Forschung und Lehre stößt an Grenzen, wenn nicht mehr ...
[Die Linke. im Bundestag - 12.10.2012] Hochschulen müssen unabhängig sein
"Nicht mehr gute Wissenschaft, sondern Drittmittel sind bestimmend in der Hochschulpolitik. Die Freiheit von Forschung und Lehre stößt an Grenzen, wenn nicht mehr die Wissenschaft selbst, sondern vorwiegend öffentliche und private Drittmittelgeber über Prioritäten der Wissenschaftsentwicklung entscheiden. Das Verhältnis von Grund- und Projektfinanzierung in unserer Hochschullandschaft ist aus der Balance geraten", erklärt Nicole Gohlke, hochschulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf die heute vorgelegten Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Gohlke weiter:
"Die Drittmitteleinnahmen der Hochschulen sind in den vergangenen Jahren explodiert, während die Grundfinanzierung der Bundesländer stagniert. In vielen Fächern wird nur noch auf Grundlage von Drittmitteln geforscht, während mit den knappen Grundmitteln die Lehre abgedeckt werden soll. Die Kritik an der Kurzatmigkeit der Hochschulentwicklung und der Abhängigkeit von Dritten ist mittlerweile fast Konsens in der Wissenschaftsgemeinde. Besonders Nachwuchswissenschaftlern werden durch immer kürzer befristete Verträge und unsichere Karrierewege alle Chancen verbaut. Es ist ein Fehler, dass Bundesministerin Schavan eine Fortsetzung wettbewerblicher Forschungsförderung nach dem Auslaufen der Exzellenzinitiative anstrebt.
DIE LINKE fordert eine Rücknahme des Kooperationsverbots und eine dauerhafte Mitfinanzierung der Hochschulen durch den Bund. Dies kann durch einen neu gestalteten und ausgebauten Hochschulpakt umgesetzt werden. Die Projektpauschalen, die Gemeinkosten von Projekten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzieren, müssen dringend erhöht werden, um negative Effekte der Drittmittelförderung zu vermindern."
Kontakt:
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon +4930/227-52800
Telefax +4930/227-56801
pressesprecher@linksfraktion.de
www.linksfraktion.de
"Nicht mehr gute Wissenschaft, sondern Drittmittel sind bestimmend in der Hochschulpolitik. Die Freiheit von Forschung und Lehre stößt an Grenzen, wenn nicht mehr die Wissenschaft selbst, sondern vorwiegend öffentliche und private Drittmittelgeber über Prioritäten der Wissenschaftsentwicklung entscheiden. Das Verhältnis von Grund- und Projektfinanzierung in unserer Hochschullandschaft ist aus der Balance geraten", erklärt Nicole Gohlke, hochschulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf die heute vorgelegten Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Gohlke weiter:
"Die Drittmitteleinnahmen der Hochschulen sind in den vergangenen Jahren explodiert, während die Grundfinanzierung der Bundesländer stagniert. In vielen Fächern wird nur noch auf Grundlage von Drittmitteln geforscht, während mit den knappen Grundmitteln die Lehre abgedeckt werden soll. Die Kritik an der Kurzatmigkeit der Hochschulentwicklung und der Abhängigkeit von Dritten ist mittlerweile fast Konsens in der Wissenschaftsgemeinde. Besonders Nachwuchswissenschaftlern werden durch immer kürzer befristete Verträge und unsichere Karrierewege alle Chancen verbaut. Es ist ein Fehler, dass Bundesministerin Schavan eine Fortsetzung wettbewerblicher Forschungsförderung nach dem Auslaufen der Exzellenzinitiative anstrebt.
DIE LINKE fordert eine Rücknahme des Kooperationsverbots und eine dauerhafte Mitfinanzierung der Hochschulen durch den Bund. Dies kann durch einen neu gestalteten und ausgebauten Hochschulpakt umgesetzt werden. Die Projektpauschalen, die Gemeinkosten von Projekten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzieren, müssen dringend erhöht werden, um negative Effekte der Drittmittelförderung zu vermindern."
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