31.10.2012 12:01 Uhr in Energie & Umwelt von aid
Stacheliger Nützling: Naturnahe Gärten optimal für Igel
Kurzfassung: Stacheliger Nützling: Naturnahe Gärten optimal für Igel(aid) - Auf dem Speiseplan von Igeln stehen Schnecken, junge Mäuse - auch Wühlmäuse - sowie Insektenlarven und -puppen. Wer den Nützling i ...
[aid - 31.10.2012] Stacheliger Nützling: Naturnahe Gärten optimal für Igel
(aid) - Auf dem Speiseplan von Igeln stehen Schnecken, junge Mäuse - auch Wühlmäuse - sowie Insektenlarven und -puppen. Wer den Nützling im Garten ansiedeln möchte, sollte ihm vielfältige Nahrungs- und Versteckangebote bieten.
In Deutschland ist der Braunbrustigel Erinaceus europaeus anzutreffen, auch Westeuropäischer Igel genannt. Er hat eine braune Brust, 6.000 bis 8.000 Stacheln und wird bis zu 30 cm lang. Als Einzelgänger finden die Tiere nur zur Paarung zusammen, meist einmal im Jahr zwischen März und Juli. Nach rund fünf Wochen bringen die Weibchen drei bis acht Junge mit weißen, weichen Stacheln zur Welt. Igel werden bis zu zehn Jahre alt.
Der dämmerungs- und nachtaktive Nützling versteckt sich tagsüber unter Sträuchern oder in Laubhaufen. In der Dunkelheit geht er auf Nahrungssuche. Dabei lässt sich der Kulturfolger vor allem von seinem ausgezeichneten Geruchssinn leiten und legt weite Strecken zurück. Vor dem Winterschlaf nehmen die Tiere vermehrt kohlenhydratreiche Nahrung auf, wie Samen, Nüsse, Beeren und Fallobst. Bei Temperaturen unter 10 C beziehungsweise ab Ende Oktober/Mitte November beginnen die Igel mit dem Winterschlaf, der je nach Witterung bis März oder April dauert. Als Überwinterungsplatz suchen sie frostfreie und geschützte Orte auf, in denen sie ein Nest aus Moos, Laub oder Heu bauen. Naturnahe Gärten bieten meist gute Rückzugsmöglichkeiten. Wer die standorttreuen kleinen Stacheltiere in seinen Garten locken möchte, kann zum Beispiel Kompost-, Laub- oder Reisighaufen anlegen oder belassen. Auch Holzstapel oder im Handel erhältliche "Igelkuppeln" eignen sich gut.
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist der Igel eine besonders geschützte Tierart. Der größte Feind ist der autofahrende Mensch. Daher ist Rücksicht beim nächtlichen Autofahren besonders wichtig. Wer in seinem Garten einen steil abfallenden Teich oder Schacht hat, sorgt mit einem schrägen, mit Maschendraht bespannten Brett dafür, dass ein hineingefallener Igel sich wieder befreien kann. Ganz wichtig: Während der Gartensaison kein Schneckenkorn verwenden; es ist für Igel gefährlich.
Übrigens: Igel sind Wildtiere. Nur verletzte, kranke oder kleine Igel, die im Spätherbst das Winterschlafgewicht von 400 bis 500 g noch nicht erreicht haben, brauchen Hilfe. Bei Fragen helfen der Bund für Umwelt- und Naturschutz in Deutschland (BUND) oder der Verein Pro Igel e. V. weiter.
aid
Friedrich-Ebert-Straße 3
53177 Bonn
Deutschland
Telefon: 02 28/ 84 99-0
Telefax: 02 28/ 84 99-177
Mail: aid@aid.de
URL: http://www.aid.de
(aid) - Auf dem Speiseplan von Igeln stehen Schnecken, junge Mäuse - auch Wühlmäuse - sowie Insektenlarven und -puppen. Wer den Nützling im Garten ansiedeln möchte, sollte ihm vielfältige Nahrungs- und Versteckangebote bieten.
In Deutschland ist der Braunbrustigel Erinaceus europaeus anzutreffen, auch Westeuropäischer Igel genannt. Er hat eine braune Brust, 6.000 bis 8.000 Stacheln und wird bis zu 30 cm lang. Als Einzelgänger finden die Tiere nur zur Paarung zusammen, meist einmal im Jahr zwischen März und Juli. Nach rund fünf Wochen bringen die Weibchen drei bis acht Junge mit weißen, weichen Stacheln zur Welt. Igel werden bis zu zehn Jahre alt.
Der dämmerungs- und nachtaktive Nützling versteckt sich tagsüber unter Sträuchern oder in Laubhaufen. In der Dunkelheit geht er auf Nahrungssuche. Dabei lässt sich der Kulturfolger vor allem von seinem ausgezeichneten Geruchssinn leiten und legt weite Strecken zurück. Vor dem Winterschlaf nehmen die Tiere vermehrt kohlenhydratreiche Nahrung auf, wie Samen, Nüsse, Beeren und Fallobst. Bei Temperaturen unter 10 C beziehungsweise ab Ende Oktober/Mitte November beginnen die Igel mit dem Winterschlaf, der je nach Witterung bis März oder April dauert. Als Überwinterungsplatz suchen sie frostfreie und geschützte Orte auf, in denen sie ein Nest aus Moos, Laub oder Heu bauen. Naturnahe Gärten bieten meist gute Rückzugsmöglichkeiten. Wer die standorttreuen kleinen Stacheltiere in seinen Garten locken möchte, kann zum Beispiel Kompost-, Laub- oder Reisighaufen anlegen oder belassen. Auch Holzstapel oder im Handel erhältliche "Igelkuppeln" eignen sich gut.
Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist der Igel eine besonders geschützte Tierart. Der größte Feind ist der autofahrende Mensch. Daher ist Rücksicht beim nächtlichen Autofahren besonders wichtig. Wer in seinem Garten einen steil abfallenden Teich oder Schacht hat, sorgt mit einem schrägen, mit Maschendraht bespannten Brett dafür, dass ein hineingefallener Igel sich wieder befreien kann. Ganz wichtig: Während der Gartensaison kein Schneckenkorn verwenden; es ist für Igel gefährlich.
Übrigens: Igel sind Wildtiere. Nur verletzte, kranke oder kleine Igel, die im Spätherbst das Winterschlafgewicht von 400 bis 500 g noch nicht erreicht haben, brauchen Hilfe. Bei Fragen helfen der Bund für Umwelt- und Naturschutz in Deutschland (BUND) oder der Verein Pro Igel e. V. weiter.
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