14.11.2012 13:43 Uhr in Gesellschaft & Familie von SPD

Sigmar Gabriel: Die soziale Spaltung Europas verhindern

Kurzfassung: Sigmar Gabriel: Die soziale Spaltung Europas verhindernZum heutigen Aktionstag der Europäischen Gewerkschaften für Arbeit und Solidarität in Europa erklärt der Vorsitzende der Sozialdemokratischen ...
[SPD - 14.11.2012] Sigmar Gabriel: Die soziale Spaltung Europas verhindern

Zum heutigen Aktionstag der Europäischen Gewerkschaften für Arbeit und Solidarität in Europa erklärt der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, Sigmar Gabriel:
Es ist gut, dass die europäischen Gewerkschaften heute ein starkes Zeichen für die Solidarität in Europa setzen.
Vor allem auf Druck der deutschen Bundesregierung wird in den südeuropäischen Nachbarstaaten eine Sparpolitik zu Lasten von Beschäftigten und Rentnern betrieben. Löhne und Renten werden gekürzt in einem Ausmaß, das in Deutschland nicht vorstellbar ist. Zugleich werden grundlegende Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und ihrer Gewerkschaften ausgehebelt. Dies verstößt fundamental gegen das Europäische Sozialmodell und wesentliche gemeinsame Werte in Europa. Die Folge ist nicht der Ausstieg aus der Überschuldung. Die Folge ist ein Teufelskreis aus steigender Arbeitslosigkeit, Verarmung, rezessiver Wirtschaftsentwicklung und weiter zunehmender Verschuldung. Dies schlägt auch zunehmend auf die deutsche Wirtschaft und den hiesigen Arbeitsmarkt durch.
Solide Finanzen und Reformen für Wachstum und mehr Wettbewerbsfähigkeit sind zwar wichtige Voraussetzungen, damit die Staaten aus der Krise kommen. Durch einseitiges, überzogenes Sparen mit massiven Kürzungen bei Löhnen und Sozialleistungen wird aber kein dauerhafter Schuldenabbau gelingen. Es wird immer deutlicher: Dieser Kurs führt Europa nur noch tiefer in die Krise. Erforderlich ist stattdessen endlich ein ernsthaftes, gemeinsames europäisches Wachstums- und Beschäftigungsprogramm, das über die bisherigen Beschlüsse hinausgeht und tatsächlich konkrete Investitionen für mehr Wachstum und Beschäftigung in den von der Krise besonders betroffenen Ländern auslöst.
Wir wollen ein Europa, in dem die Interessen der arbeitenden Menschen Vorrang haben vor den ungezügelten Kräften des Marktes. Ein Europa der Solidarität und der gemeinsamen sozialen Standards statt Wettbewerb um die niedrigsten Löhne und den stärksten Abbau von Arbeitnehmerrechten. Die Einigung Europas verliert die Akzeptanz bei den Menschen, wenn sie in erster Linie mit Lohndumping, Abbau von Arbeitnehmerrechten und Arbeitsplatzverlusten verbunden wird.
Europa braucht einen Kurswechsel mit einer Wachstumsstrategie statt phantasieloser Kürzungsorgien, einer Regulierung der Finanzmärkte und der Weiterentwicklung der EU zu einer wirklichen Sozialunion. In diesem Sinne steht die deutsche Sozialdemokratie solidarisch an der Seite der Gewerkschaften und unterstützt ihre Forderungen für einen Europäischen Sozialpakt.

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SPD (Da unsere Organisationseinheiten auf verschiedene Gebäude verteilt sind, müssen Sie ggf. die genaue Adresse bei der Organisationseinheit erfragen.) Zukunftsgerecht in EuropaGerechtigkeit und ein fairer Wettbewerb in einem sozialen Rechtsstaat zeichnen das Zusammenleben in der Europäischen Union aus. Das macht das europäische Sozialstaatsmodell so einzigartig. Es fußt in der europäischen Aufklärung und speist sich aus der europäischen Arbeiterbewegung. Denn im Kern geht es diesem europäische Sozialstaat immer auch um Teilhabe und Mitbestimmung.Soziale Bürgerrechte, Zugang zu Bildung und gerechte Teilhabe am Wohlstand - dieses Europa ist grundlegend geprägt von der sozialdemokratischen Idee. Diese Grundidee des Sozialstaatmodells wollen wir im Europa der Zukunft beibehalten. Das ist auch der Grundgedanke der Agenda 2010.....
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