Arbeits- und Berufsperspektiven für Wissenschaftler verbessern

Kurzfassung: Arbeits- und Berufsperspektiven für Wissenschaftler verbessern"Wir unterstützen den heute in Berlin öffentlich diskutierten 'Herrschinger Kodex' der GEW, mit dessen Hilfe Hochschulen und außeruniv ...
[Die Linke. im Bundestag - 15.11.2012] Arbeits- und Berufsperspektiven für Wissenschaftler verbessern

"Wir unterstützen den heute in Berlin öffentlich diskutierten 'Herrschinger Kodex' der GEW, mit dessen Hilfe Hochschulen und außeruniversitäre Einrichtungen Standards für bessere Arbeitsbedingungen und Karriereperspektiven für Wissenschaftler setzen können", so Petra Sitte, forschungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. "Die Bundesregierung muss ihren Handlungsspielraum nutzen. DIE LINKE legt in der nächsten regulären Sitzungswoche den Antrag 'Arbeitsbedingungen und Berufsperspektiven von Promovierenden verbessern' vor, in dem es um die dringend nötige Professionalisierung der Betreuung und angemessene Arbeitsbedingungen der größten Gruppe der wissenschaftlich Beschäftigten geht." Sitte weiter:
"Berufliche Absicherung und qualitativ gute Betreuung sind Voraussetzungen für gute Forschungsleistungen. Zudem brauchen die etwa 80.000 Nachwuchswissenschaftler, die in Deutschland auf einer Stelle promovieren, berechenbare Perspektiven, um den Grundstein für die Familien- und weitere Lebensplanung legen zu können.
Die Bundesregierung kann den Missbrauch von Kurzzeitverträgen unterbinden, indem sie im Wissenschaftszeitvertragsgesetz Laufzeiten von Arbeitsverträgen generell an die Dauer der Qualifikationsphase bindet und eine Mindestvertragslaufzeit von zwölf Monaten festlegt. Gegenüber den außeruniversitären Forschungsorganisationen und den Akademien muss sie sich für objektivierte Zugangsverfahren zur Promotion auf dem Wege der Ausschreibung und der Auswahl durch Promotionskomitees einsetzen. Entsprechend der Empfehlung des Wissenschaftsrates sollen die Komitees auch als Ansprechpartner für Promovierende fungieren, um die Abhängigkeit der bisherigen Einzelbetreuung am Lehrstuhl zu kompensieren. Die Beschäftigung auf Vollzeitstellen soll zum Regelfall für die Promotion und dabei zwei Drittel der Arbeitszeit für das Verfassen der Dissertation zur Verfügung stehen. Nicht zuletzt müssen Wissenschaftseinrichtungen durch die Bundesregierung verbindlich mit dem Auftrag versehen werden, Instrumente einer professionellen Personalplanung einzurichten, die sowohl einen offenen Zugang zur Promotion als auch Kapazitäten für unbefristete Beschäftigungsmöglichkeiten auf den weiteren Karrierestufen nach der Promotion vorsehen."
F.d.R. Susanne Müller

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