30.11.2012 15:03 Uhr in Gesellschaft & Familie von SPD
Sigmar Gabriel zum Tode von Klaus Schütz
Kurzfassung: Sigmar Gabriel zum Tode von Klaus SchützAm 29. November 2012 ist der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin Klaus Schütz im Alter von 86 Jahren verstorben. Der Vorsitzende der Sozialdemokrat ...
[SPD - 30.11.2012] Sigmar Gabriel zum Tode von Klaus Schütz
Am 29. November 2012 ist der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin Klaus Schütz im Alter von 86 Jahren verstorben. Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Sigmar Gabriel würdigt ihn mit folgenden Worten:
Die SPD trauert um Klaus Schütz. Ein großer Berliner und Sozialdemokrat ist am gestrigen Donnerstag im Alter von 86 Jahren verstorben.
Als junger Mann und Soldat hat Klaus Schütz noch die Schrecken des Zweiten Weltkrieges in Italien mit erleben müssen und eine schwere Verwundung erlitten. Die verheerenden Auswirkungen der nationalsozialistischen Diktatur auf Deutschland und die Identität der Deutschen haben ihn sein ganzes Leben lang beschäftigt.
Nach Abitur und Studium in Berlin und in den USA begann Klaus Schütz sein berufliches Wirken als Assistent am Berliner Institut für Politische Wissenschaften. Von 1954 bis 1957 gehörte er dem Berliner Abgeordnetenhaus und anschließend bis 1961 dem Deutschen Bundestag an. Die Begegnung mit Willy Brandt im Berlin der frühen Nachkriegsjahre war sicher eine der entscheidenden und prägendsten für sein politisches wie privates Leben. Denn mit Willy Brandt hat er nicht nur eng zusammen gearbeitet, sondern war später auch einer seiner engsten Vertrauten und Freunde. Das Schicksal des geteilten Berlins als Brennpunkt des Kalten Krieges lag Willy Brandt und ihm gleichermaßen am Herzen.
Die enge politische Zusammenarbeit zwischen beiden intensivierte sich mit den ersten Bundestagswahlkämpfen des Kanzlerkandidaten Willy Brandt 1961 und 1965, die Klaus Schütz aktiv mit gestaltete. Mit Bildung der Großen Koalition 1966 wurde Klaus Schütz vom Außenminister und Vizekanzler Willy Brandt zum Staatssekretär im Auswärtigen Amt ernannt.
Schon ein Jahr später - nach dem Rücktritt von Heinrich Albertz - wurde Klaus Schütz am 19. Oktober 1967 zum Regierenden Bürgermeister von Berlin gewählt. Dieses Amt trat er in einer außerordentlich turbulenten, von Studentenunruhen geprägten Zeit an. Als Regierender Bürgermeister war er wesentlich an der Gestaltung und konkreten Umsetzung der Entspannungspolitik von Willy Brandt und Egon Bahr beteiligt. Das Berlin-Abkommen 1971 zwischen den vier Siegermächten und das Transit-Abkommen 1972 konnte auch und gerade aufgrund der hartnäckigen, zielgerichteten Bemühungen von Klaus Schütz geschlossen werden. Mit beiden Verträgen waren vielfältige Erleichterungen für die Menschen in der geteilten Stadt Berlin verbunden.
Sein weiterer politischer Weg führte ihn 1977 als Botschafter nach Israel. Hier widmete sich Klaus Schütz mit aller Kraft einem weiteren politischen "Lebensthema", der Aussöhnung mit Israel.
Klaus Schütz war stets "Berliner ohne Wenn und Aber", doch zugleich immer auch ein guter Botschafter Deutschlands, eine Aufgabe im Übrigen, die er auch als Intendant der "Deutschen Welle" hervorragend erfüllt hat.
Wir danken Klaus Schütz für ein außerordentlich engagiertes politisches Lebenswerk im Sinn und im Geist der sozialdemokratischen Überzeugungen und Grundwerte. Wir danken einem treuen Mitstreiter, einem weltoffenen Sozialdemokraten, der mit seinem ganzen politischen Leben auch für die große internationale Tradition der Sozialdemokratie steht.
Mit Klaus Schütz verliert nicht nur die Berliner, sondern auch die bundesdeutsche Sozialdemokratie eine außergewöhnliche Persönlichkeit und einen stets verlässlichen und integren Menschen. Er war ein überzeugter und großer Berliner, dessen politisches Wirken Zeit seines Lebens über Berlin und unser Land hinaus reichte. Die deutsche Sozialdemokratie wird ihn vermissen und sein Andenken in Ehren halten.
Sozialdemokratische Partei Deutschlands Parteivorstand Wilhelmstraße 141, 10963 Berlin Telefon (030) 25991-300, FAX (030) 25991-507
Herausgeberin: Andrea Nahles
Redaktion: Tobias Dünow
e-mail: pressestelle@spd.de
http://www.spd.de
Am 29. November 2012 ist der ehemalige Regierende Bürgermeister von Berlin Klaus Schütz im Alter von 86 Jahren verstorben. Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Sigmar Gabriel würdigt ihn mit folgenden Worten:
Die SPD trauert um Klaus Schütz. Ein großer Berliner und Sozialdemokrat ist am gestrigen Donnerstag im Alter von 86 Jahren verstorben.
Als junger Mann und Soldat hat Klaus Schütz noch die Schrecken des Zweiten Weltkrieges in Italien mit erleben müssen und eine schwere Verwundung erlitten. Die verheerenden Auswirkungen der nationalsozialistischen Diktatur auf Deutschland und die Identität der Deutschen haben ihn sein ganzes Leben lang beschäftigt.
Nach Abitur und Studium in Berlin und in den USA begann Klaus Schütz sein berufliches Wirken als Assistent am Berliner Institut für Politische Wissenschaften. Von 1954 bis 1957 gehörte er dem Berliner Abgeordnetenhaus und anschließend bis 1961 dem Deutschen Bundestag an. Die Begegnung mit Willy Brandt im Berlin der frühen Nachkriegsjahre war sicher eine der entscheidenden und prägendsten für sein politisches wie privates Leben. Denn mit Willy Brandt hat er nicht nur eng zusammen gearbeitet, sondern war später auch einer seiner engsten Vertrauten und Freunde. Das Schicksal des geteilten Berlins als Brennpunkt des Kalten Krieges lag Willy Brandt und ihm gleichermaßen am Herzen.
Die enge politische Zusammenarbeit zwischen beiden intensivierte sich mit den ersten Bundestagswahlkämpfen des Kanzlerkandidaten Willy Brandt 1961 und 1965, die Klaus Schütz aktiv mit gestaltete. Mit Bildung der Großen Koalition 1966 wurde Klaus Schütz vom Außenminister und Vizekanzler Willy Brandt zum Staatssekretär im Auswärtigen Amt ernannt.
Schon ein Jahr später - nach dem Rücktritt von Heinrich Albertz - wurde Klaus Schütz am 19. Oktober 1967 zum Regierenden Bürgermeister von Berlin gewählt. Dieses Amt trat er in einer außerordentlich turbulenten, von Studentenunruhen geprägten Zeit an. Als Regierender Bürgermeister war er wesentlich an der Gestaltung und konkreten Umsetzung der Entspannungspolitik von Willy Brandt und Egon Bahr beteiligt. Das Berlin-Abkommen 1971 zwischen den vier Siegermächten und das Transit-Abkommen 1972 konnte auch und gerade aufgrund der hartnäckigen, zielgerichteten Bemühungen von Klaus Schütz geschlossen werden. Mit beiden Verträgen waren vielfältige Erleichterungen für die Menschen in der geteilten Stadt Berlin verbunden.
Sein weiterer politischer Weg führte ihn 1977 als Botschafter nach Israel. Hier widmete sich Klaus Schütz mit aller Kraft einem weiteren politischen "Lebensthema", der Aussöhnung mit Israel.
Klaus Schütz war stets "Berliner ohne Wenn und Aber", doch zugleich immer auch ein guter Botschafter Deutschlands, eine Aufgabe im Übrigen, die er auch als Intendant der "Deutschen Welle" hervorragend erfüllt hat.
Wir danken Klaus Schütz für ein außerordentlich engagiertes politisches Lebenswerk im Sinn und im Geist der sozialdemokratischen Überzeugungen und Grundwerte. Wir danken einem treuen Mitstreiter, einem weltoffenen Sozialdemokraten, der mit seinem ganzen politischen Leben auch für die große internationale Tradition der Sozialdemokratie steht.
Mit Klaus Schütz verliert nicht nur die Berliner, sondern auch die bundesdeutsche Sozialdemokratie eine außergewöhnliche Persönlichkeit und einen stets verlässlichen und integren Menschen. Er war ein überzeugter und großer Berliner, dessen politisches Wirken Zeit seines Lebens über Berlin und unser Land hinaus reichte. Die deutsche Sozialdemokratie wird ihn vermissen und sein Andenken in Ehren halten.
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