05.12.2012 13:51 Uhr in Energie & Umwelt von aid
Nachhaltigkeit in der Fruchtsaftproduktion: Wie sag ich's dem Verbraucher?
Kurzfassung: Nachhaltigkeit in der Fruchtsaftproduktion: Wie sag ich's dem Verbraucher?(aid) - Wie komplex die Bewertung von Nachhaltigkeitskriterien ist, zeigt erneut eine Öko-Effizienzstudie, die die Fruchtsaft ...
[aid - 05.12.2012] Nachhaltigkeit in der Fruchtsaftproduktion: Wie sag ich's dem Verbraucher?
(aid) - Wie komplex die Bewertung von Nachhaltigkeitskriterien ist, zeigt erneut eine Öko-Effizienzstudie, die die Fruchtsaftindustrie in Auftrag gegeben hat um auszuloten, wie man über nachhaltige Produktion an die Verbraucher am besten herantreten kann. Klaus Heitlinger vom Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie berichtete im November auf einer Tagung des Institutes für Nachhaltiges Management (ifnm) in Bonn, nach der aufwändigen Auswertung umfangreicher Daten sei bislang keine Größe erkennbar, die die Komplexität der Nachhaltigkeitsbewertung für "Nichteingeweihte" ausdrücken könne. Zwar sei der CO2-Wert am ehesten bekannt (aus der Automobilindustrie), er sei aber im Fall Apfelsaft nur für drei Prozent der Umweltbelastung verantwortlich.
Spätestens seit 2011 besteht Einigkeit darüber, dass eine Kennzeichnung von Lebensmitteln mit einem so genannten Carbon Footprint ungeeignet ist. Dass er auch für die Kommunikation mit den Verbrauchern nicht taugt, war auch schon das Urteil von Dr. Jenny Teufel vom Öko-Institut Freiburg auf einer Tagung des ifnm im letzten Jahr gewesen.
Für die Analyse wurden die exakten Umweltwirkungen der Apfelsaftproduktion aus den verschiedenen Anbauformen von Streuobst bis deutsche und osteuropäische Plantage, von Direktsaft bis Konzentrat und für diverse Verpackungssysteme von Karton bis Glas und Einweg bis Mehrweg erfasst. Damit wurden 100 Prozent des in Deutschland hergestellten Apfelsaftes erfasst. Ermittelt wurde eine CO2 Fracht der Apfelsäfte in den verschiedenen Verpackungen zwischen 260g bis 370g CO2 je Liter. Bei Berücksichtigung aller Kriterien, die in die Analyse eingingen (Wasserbelastung, Luftbelastung, Flächenverbrauch, Kosten, Toxizität, Abfälle, Arbeitssicherheit) konnte kein eindeutiger Gewinner des Rankings ermittelt werden.
Aus ökologischer Sicht liegen alle Varianten sehr nahe beieinander. Als ökoeffizienteste Variante, hier werden auch die Kosten einbezogen, wurde in diesem Vergleich der Apfelsaft im Karton ermittelt. So lieferte die Studie nach Ansicht des Verbandes zwar Optimierungshinweise für einzelne Prozessschritte, beim Anbau ebenso wie bei der Verpackung und Reinigung der Flaschen. Bei der Frage nach der adäquaten Kommunikation mit dem Verbraucher hat sie aber nicht weitergeholfen.
Heitlinger betonte, trotz der bisherigen Schwierigkeiten, die eigenen Nachhaltigkeitsaktivitäten dem Verbraucher gegenüber zu kommunizieren, halte er es aus Verantwortung gegenüber der Welt und ihren Bewohnern für notwendig, die gesamte Lebensmittelproduktion auf nachhaltige Produktion umzustellen. Er halte aber nichts von einzelnen Leuchtturmprojekten, die trotz großem PR-Aufwand ohne großen Effekt blieben.
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(aid) - Wie komplex die Bewertung von Nachhaltigkeitskriterien ist, zeigt erneut eine Öko-Effizienzstudie, die die Fruchtsaftindustrie in Auftrag gegeben hat um auszuloten, wie man über nachhaltige Produktion an die Verbraucher am besten herantreten kann. Klaus Heitlinger vom Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie berichtete im November auf einer Tagung des Institutes für Nachhaltiges Management (ifnm) in Bonn, nach der aufwändigen Auswertung umfangreicher Daten sei bislang keine Größe erkennbar, die die Komplexität der Nachhaltigkeitsbewertung für "Nichteingeweihte" ausdrücken könne. Zwar sei der CO2-Wert am ehesten bekannt (aus der Automobilindustrie), er sei aber im Fall Apfelsaft nur für drei Prozent der Umweltbelastung verantwortlich.
Spätestens seit 2011 besteht Einigkeit darüber, dass eine Kennzeichnung von Lebensmitteln mit einem so genannten Carbon Footprint ungeeignet ist. Dass er auch für die Kommunikation mit den Verbrauchern nicht taugt, war auch schon das Urteil von Dr. Jenny Teufel vom Öko-Institut Freiburg auf einer Tagung des ifnm im letzten Jahr gewesen.
Für die Analyse wurden die exakten Umweltwirkungen der Apfelsaftproduktion aus den verschiedenen Anbauformen von Streuobst bis deutsche und osteuropäische Plantage, von Direktsaft bis Konzentrat und für diverse Verpackungssysteme von Karton bis Glas und Einweg bis Mehrweg erfasst. Damit wurden 100 Prozent des in Deutschland hergestellten Apfelsaftes erfasst. Ermittelt wurde eine CO2 Fracht der Apfelsäfte in den verschiedenen Verpackungen zwischen 260g bis 370g CO2 je Liter. Bei Berücksichtigung aller Kriterien, die in die Analyse eingingen (Wasserbelastung, Luftbelastung, Flächenverbrauch, Kosten, Toxizität, Abfälle, Arbeitssicherheit) konnte kein eindeutiger Gewinner des Rankings ermittelt werden.
Aus ökologischer Sicht liegen alle Varianten sehr nahe beieinander. Als ökoeffizienteste Variante, hier werden auch die Kosten einbezogen, wurde in diesem Vergleich der Apfelsaft im Karton ermittelt. So lieferte die Studie nach Ansicht des Verbandes zwar Optimierungshinweise für einzelne Prozessschritte, beim Anbau ebenso wie bei der Verpackung und Reinigung der Flaschen. Bei der Frage nach der adäquaten Kommunikation mit dem Verbraucher hat sie aber nicht weitergeholfen.
Heitlinger betonte, trotz der bisherigen Schwierigkeiten, die eigenen Nachhaltigkeitsaktivitäten dem Verbraucher gegenüber zu kommunizieren, halte er es aus Verantwortung gegenüber der Welt und ihren Bewohnern für notwendig, die gesamte Lebensmittelproduktion auf nachhaltige Produktion umzustellen. Er halte aber nichts von einzelnen Leuchtturmprojekten, die trotz großem PR-Aufwand ohne großen Effekt blieben.
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