05.12.2012 13:50 Uhr in Energie & Umwelt von aid
Funktionelle Lebensmittel: Wer kennt eigentlich die Inhaltsstoffe?
Kurzfassung: Funktionelle Lebensmittel: Wer kennt eigentlich die Inhaltsstoffe?(aid) - Das Wissen über funktionelle Inhaltsstoffe ist bei deutschen Verbrauchern offenbar sehr unterschiedlich. Dabei ist es in Zeit ...
[aid - 05.12.2012] Funktionelle Lebensmittel: Wer kennt eigentlich die Inhaltsstoffe?
(aid) - Das Wissen über funktionelle Inhaltsstoffe ist bei deutschen Verbrauchern offenbar sehr unterschiedlich. Dabei ist es in Zeiten, in denen die Schlagwörter wie "Prävention durch Ernährung" inflationär kursieren, besonders wichtig zu verstehen, wie der Zusammenhang ist zwischen einem Lebensmittelinhaltsstoff und einer Gesundheitswirkung. In einer Studie der Hochschule Osnabrück im Fachgebiet Food Chain Management wurde der Frage nachgegangen, wer weiß, was sich hinter den Inhaltsstoffen wie z. B. Vitamin C, Probiotika und Glucosamin verbirgt. Generell ist das Wissen über funktionelle Inhaltstoffe bezogen auf die deutsche Bevölkerung sehr heterogen. Glucosamin zum Beispiel ist ein Aminozucker und Bestandteil im Knorpel, Bindegewebe und in Gelenkflüssigkeit. Er wird als Arzneimittel bei Arthrosen im Knie verwendet und in Mengen, die unterhalb der pharmakologischen Wirkung liegen, in Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzt. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung stellen Glucosaminhaltige Nahrungsergänzungsmittel für Patienten, die Cumarin-Antikoagulanzien zur Hemmung der Blutgerinnung einnehmen, ein Gesundheitsrisiko dar. Am Beispiel von Glucosamin konnte in der Osnabrücker Studie festgehalten werden, dass der Bekanntheitsgrad innerhalb der deutschen Bevölkerung sehr niedrig ist (18 %). Betrachtet man weiterhin, welcher Konsument den Inhaltsstoff Glucosamin mit dem Stichwort "Gelenksgesundheit" verbinden kann, so sind das nur noch vier Prozent. Ein Großteil derer, die angeben, dass sie Glucosamin gut kennen, ist männlich (75 %) und gehört zu den "Golden Agers" (60 Jahre und älter). Die Wissenschaftler fanden auch heraus, dass das Wissen über Glucosamin den Konsum von Nahrungsergänzungsmitteln offenbar positiv beeinflusst. Das heißt, je mehr die Befragten über Glucosamin wussten, desto höher war in der Studie der Konsum auch anderer Nahrungsergänzungsmittel.
Weltweit steigt nicht nur der Konsum an funktionellen Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln, sondern auch das Interesse daran. Über eine Milliarde Euro geben Verbraucher allein in Deutschland im Jahr für Nahrungsergänzungsmittel aus. Gleichzeitig kommt der Gesundheitsvorsorge durch Ernährung eine immer höhere Bedeutung zu - auch im Hinblick auf die steigenden Kosten im Rahmen der Behandlung von ernährungsbedingten Krankheiten.
Für einen verantwortungsvollen Umgang mit funktionellen Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln, deren Grundlage jeweils funktionelle Inhaltsstoffe bilden, ist es wichtig, dass der Konsument den Gesundheitsnutzen der jeweiligen Inhaltsstoffe kennt. Die Frage, wer Nahrungsergänzungsmittel braucht, lässt sich aber pauschal nicht beantworten. Bei Zweifeln hilft eine Beratung bei einer Ernährungsfachkraft oder einem Ernährungsmediziner. Anhand eines Blutbildes beispielsweise kann überprüft werden, ob ein Nährstoffdefizit wirklich vorliegt.
Weitere Informationen:
Hochschule Osnabrück, Food Chain Management: www.chainnovation.de aid-Heft "Nahrungsergänzungsmittel - Nutzen oder Risiko?", 68 Seiten, Bestell-Nr. 61-1480, 3,00 EUR, www.aid-medienshop.de
aid
Friedrich-Ebert-Straße 3
53177 Bonn
Deutschland
Telefon: 02 28/ 84 99-0
Telefax: 02 28/ 84 99-177
Mail: aid@aid.de
URL: http://www.aid.de
(aid) - Das Wissen über funktionelle Inhaltsstoffe ist bei deutschen Verbrauchern offenbar sehr unterschiedlich. Dabei ist es in Zeiten, in denen die Schlagwörter wie "Prävention durch Ernährung" inflationär kursieren, besonders wichtig zu verstehen, wie der Zusammenhang ist zwischen einem Lebensmittelinhaltsstoff und einer Gesundheitswirkung. In einer Studie der Hochschule Osnabrück im Fachgebiet Food Chain Management wurde der Frage nachgegangen, wer weiß, was sich hinter den Inhaltsstoffen wie z. B. Vitamin C, Probiotika und Glucosamin verbirgt. Generell ist das Wissen über funktionelle Inhaltstoffe bezogen auf die deutsche Bevölkerung sehr heterogen. Glucosamin zum Beispiel ist ein Aminozucker und Bestandteil im Knorpel, Bindegewebe und in Gelenkflüssigkeit. Er wird als Arzneimittel bei Arthrosen im Knie verwendet und in Mengen, die unterhalb der pharmakologischen Wirkung liegen, in Nahrungsergänzungsmitteln eingesetzt. Laut Bundesinstitut für Risikobewertung stellen Glucosaminhaltige Nahrungsergänzungsmittel für Patienten, die Cumarin-Antikoagulanzien zur Hemmung der Blutgerinnung einnehmen, ein Gesundheitsrisiko dar. Am Beispiel von Glucosamin konnte in der Osnabrücker Studie festgehalten werden, dass der Bekanntheitsgrad innerhalb der deutschen Bevölkerung sehr niedrig ist (18 %). Betrachtet man weiterhin, welcher Konsument den Inhaltsstoff Glucosamin mit dem Stichwort "Gelenksgesundheit" verbinden kann, so sind das nur noch vier Prozent. Ein Großteil derer, die angeben, dass sie Glucosamin gut kennen, ist männlich (75 %) und gehört zu den "Golden Agers" (60 Jahre und älter). Die Wissenschaftler fanden auch heraus, dass das Wissen über Glucosamin den Konsum von Nahrungsergänzungsmitteln offenbar positiv beeinflusst. Das heißt, je mehr die Befragten über Glucosamin wussten, desto höher war in der Studie der Konsum auch anderer Nahrungsergänzungsmittel.
Weltweit steigt nicht nur der Konsum an funktionellen Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln, sondern auch das Interesse daran. Über eine Milliarde Euro geben Verbraucher allein in Deutschland im Jahr für Nahrungsergänzungsmittel aus. Gleichzeitig kommt der Gesundheitsvorsorge durch Ernährung eine immer höhere Bedeutung zu - auch im Hinblick auf die steigenden Kosten im Rahmen der Behandlung von ernährungsbedingten Krankheiten.
Für einen verantwortungsvollen Umgang mit funktionellen Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln, deren Grundlage jeweils funktionelle Inhaltsstoffe bilden, ist es wichtig, dass der Konsument den Gesundheitsnutzen der jeweiligen Inhaltsstoffe kennt. Die Frage, wer Nahrungsergänzungsmittel braucht, lässt sich aber pauschal nicht beantworten. Bei Zweifeln hilft eine Beratung bei einer Ernährungsfachkraft oder einem Ernährungsmediziner. Anhand eines Blutbildes beispielsweise kann überprüft werden, ob ein Nährstoffdefizit wirklich vorliegt.
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