05.12.2012 13:49 Uhr in Energie & Umwelt von aid
Reichlich vorhanden und dennoch kostbar: Wie Grundwasser in Deutschland geschützt wird
Kurzfassung: Reichlich vorhanden und dennoch kostbar: Wie Grundwasser in Deutschland geschützt wird(aid) - Obwohl wir reichlich davon haben, zählt Grundwasser zu den wichtigsten Ressourcen überhaupt in Deutschl ...
[aid - 05.12.2012] Reichlich vorhanden und dennoch kostbar: Wie Grundwasser in Deutschland geschützt wird
(aid) - Obwohl wir reichlich davon haben, zählt Grundwasser zu den wichtigsten Ressourcen überhaupt in Deutschland. Schließlich werden mehr als 70 Prozent unseres Trinkwassers aus aufbereitetem Grundwasser gewonnen.
Um unerwünschte Einträge, etwa durch Schwermetalle oder Chemikalien, zu vermeiden, werden in der Umgebung von Anlagen zur Trinkwassergewinnung Schutzgebiete eingerichtet. Wie groß ein solches Schutzgebiet ist, hängt vor allem von der örtlichen Bodenstruktur und der Fließgeschwindigkeit beziehungsweise Fließrichtung des Wassers ab. In Deutschland sind rund zwölf Prozent der gesamten Fläche ausgewiesene Schutzgebiete. Jedes Schutzgebiet besteht aus drei Zonen.
Für Zone I gilt die höchste Sicherheitsstufe. Sie deckt den Bereich direkt um die Brunnenanlage ab. Jegliche Nutzung dieser Fläche ist verboten, genauso wie das Betreten durch unbefugte Personen. Zone II dient vor allem dazu, das Wasser vor Krankheitskeimen zu schützen. Sie beschreibt die sogenannte 50-Tage-Linie. Die Fließzeit des Wassers vom Rand der Zone bis zum Brunnen beträgt ungefähr 50 Tage. Mögliche Keime werden dabei vom Boden gebunden oder sterben ab. Bebauung und Straßenverkehr sind hier verboten. Für die Landwirtschaft gelten Einschränkungen. Zone III reicht bis zur unterirdischen Grenze des jeweiligen Brunneneinzugsgebietes. Hier dürfen zum Beispiel keine Kläranlagen oder chemischen Betriebe gebaut werden. Auch die intensive Haltung landwirtschaftlicher Nutztiere ist verboten.
Verbraucher können ebenfalls zum Schutz der Ressource Grundwasser beitragen. Wer beispielsweise ökologische Lebensmittel bevorzugt, trägt dazu bei, dass weniger chemische Dünger und Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft verwendet werden. Gartenbesitzer sollten möglichst nur natürliche Dünger wie Mist und Hornmehl ausbringen und auf biologische Pflanzenschutzmittel setzen. Auch Salze belasten das Grundwasser unnötig. Deshalb sind Sand oder Split bei vereisten Wegen im Winter die bessere Wahl. Chemikalienreste, Lacke, Farben und auch Arzneimittel sind ebenfalls eine Gefahr fürs Grundwasser. Deshalb sollte man sie unbedingt zur örtlichen Sammelstelle bringen und keinesfalls in der Toilette oder im Hausmüll entsorgen. Das gilt auch für leere Batterien und alte Akkus.
Jürgen Beckhoff, www.aid.de
aid
Friedrich-Ebert-Straße 3
53177 Bonn
Deutschland
Telefon: 02 28/ 84 99-0
Telefax: 02 28/ 84 99-177
Mail: aid@aid.de
URL: http://www.aid.de
(aid) - Obwohl wir reichlich davon haben, zählt Grundwasser zu den wichtigsten Ressourcen überhaupt in Deutschland. Schließlich werden mehr als 70 Prozent unseres Trinkwassers aus aufbereitetem Grundwasser gewonnen.
Um unerwünschte Einträge, etwa durch Schwermetalle oder Chemikalien, zu vermeiden, werden in der Umgebung von Anlagen zur Trinkwassergewinnung Schutzgebiete eingerichtet. Wie groß ein solches Schutzgebiet ist, hängt vor allem von der örtlichen Bodenstruktur und der Fließgeschwindigkeit beziehungsweise Fließrichtung des Wassers ab. In Deutschland sind rund zwölf Prozent der gesamten Fläche ausgewiesene Schutzgebiete. Jedes Schutzgebiet besteht aus drei Zonen.
Für Zone I gilt die höchste Sicherheitsstufe. Sie deckt den Bereich direkt um die Brunnenanlage ab. Jegliche Nutzung dieser Fläche ist verboten, genauso wie das Betreten durch unbefugte Personen. Zone II dient vor allem dazu, das Wasser vor Krankheitskeimen zu schützen. Sie beschreibt die sogenannte 50-Tage-Linie. Die Fließzeit des Wassers vom Rand der Zone bis zum Brunnen beträgt ungefähr 50 Tage. Mögliche Keime werden dabei vom Boden gebunden oder sterben ab. Bebauung und Straßenverkehr sind hier verboten. Für die Landwirtschaft gelten Einschränkungen. Zone III reicht bis zur unterirdischen Grenze des jeweiligen Brunneneinzugsgebietes. Hier dürfen zum Beispiel keine Kläranlagen oder chemischen Betriebe gebaut werden. Auch die intensive Haltung landwirtschaftlicher Nutztiere ist verboten.
Verbraucher können ebenfalls zum Schutz der Ressource Grundwasser beitragen. Wer beispielsweise ökologische Lebensmittel bevorzugt, trägt dazu bei, dass weniger chemische Dünger und Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft verwendet werden. Gartenbesitzer sollten möglichst nur natürliche Dünger wie Mist und Hornmehl ausbringen und auf biologische Pflanzenschutzmittel setzen. Auch Salze belasten das Grundwasser unnötig. Deshalb sind Sand oder Split bei vereisten Wegen im Winter die bessere Wahl. Chemikalienreste, Lacke, Farben und auch Arzneimittel sind ebenfalls eine Gefahr fürs Grundwasser. Deshalb sollte man sie unbedingt zur örtlichen Sammelstelle bringen und keinesfalls in der Toilette oder im Hausmüll entsorgen. Das gilt auch für leere Batterien und alte Akkus.
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