05.12.2012 13:43 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von aid
Agrarsektor gewinnt an Bedeutung: Trotzdem weniger Arbeitskräfte in der Landwirtschaft
Kurzfassung: Agrarsektor gewinnt an Bedeutung: Trotzdem weniger Arbeitskräfte in der Landwirtschaft(aid) - Trotz steigender Qualität und Menge der Agrarprodukte sind immer weniger Menschen in der deutschen Landw ...
[aid - 05.12.2012] Agrarsektor gewinnt an Bedeutung: Trotzdem weniger Arbeitskräfte in der Landwirtschaft
(aid) - Trotz steigender Qualität und Menge der Agrarprodukte sind immer weniger Menschen in der deutschen Landwirtschaft beschäftigt. In den vergangenen zwanzig Jahren ist die Zahl der Arbeitskräfte um ein Drittel zurückgegangen, erklärt das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO).
Sie erzeugen Getreide, Kartoffeln, Milch, Fleisch, aber auch Bioenergie und sorgen für eine gepflegte Landschaft - derzeit sind bundesweit nur noch zwei von 100 Erwerbstätigen in der Landwirtschaft beschäftigt. In Mecklenburg-Vorpommern (3,9 %), Brandenburg (3,6 %) und Niedersachsen (3,3 %) ist der Anteil am größten, während in den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg nur einer von 200 Beschäftigten in der Agrarproduktion arbeitet. Diese so genannte Agrarquote basiert auf Daten der Erwerbstätigenrechnung aus dem Jahr 2009, für die unter anderem Haushaltsbefragungen durchgeführt wurden. Nach der Landwirtschaftszählung des Jahres 2009/2010 sind in Bayern (257.419), Baden-Württemberg (190.117) und Niedersachsen (150.656) die meisten Menschen im Agrarsektor tätig.
In Westdeutschland sind die Bauernhöfe in der Regel Familienbetriebe, in denen vor allem familieneigene Arbeitskräfte beschäftigt werden. Im Osten Deutschlands ist die Situation anders: Nach 1989 wurden viele der ehemaligen landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften in moderne Agrarunternehmen mit Lohnarbeitern überführt. Dieser Strukturwandel hat viele Arbeitsplätze in der Landwirtschaft gekostet. Ein weiterer Grund für den Rückgang der Beschäftigten ist der technische Fortschritt: Durch leistungsfähige Landmaschinen, effiziente Ernteverfahren und automatische Tierhaltungssysteme ist Handarbeit kaum noch notwendig, und Landwirte sind zu Agrarmanagern geworden.
Agrarpolitische Maßnahmen der Europäischen Union wie Flächenprämien und Investitionsbeihilfen wirken dem Abbau von Arbeitskräften entgegen. Durch gestiegene Weltmarktpreise für Nahrungsmittel und die Bioenergieerzeugung hat der Agrarsektor seit einigen Jahren wieder an Bedeutung gewonnen. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Entwicklung positiv auf die Zahl der Beschäftigten in der Landwirtschaft auswirkt.
Quelle:
Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO), Pressemeldung vom 21. November 2012; Leibniz-Institut für Länderkunde, Nationalatlas aktuell (NAD aktuell Nr. 6 - 2012)
Weitere Informationen:
http://aktuell.nationalatlas.de/Landwirtschaft.12_11-2012.0.html
aid-Heft "Beschäftigung von Arbeitnehmern in Land-, Forstwirtschaft und Gartenbau", Bestell-Nr. 61-1565, Preis: 3,00 EUR, www.aid-medienshop.de
aid
Friedrich-Ebert-Straße 3
53177 Bonn
Deutschland
Telefon: 02 28/ 84 99-0
Telefax: 02 28/ 84 99-177
Mail: aid@aid.de
URL: http://www.aid.de
(aid) - Trotz steigender Qualität und Menge der Agrarprodukte sind immer weniger Menschen in der deutschen Landwirtschaft beschäftigt. In den vergangenen zwanzig Jahren ist die Zahl der Arbeitskräfte um ein Drittel zurückgegangen, erklärt das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO).
Sie erzeugen Getreide, Kartoffeln, Milch, Fleisch, aber auch Bioenergie und sorgen für eine gepflegte Landschaft - derzeit sind bundesweit nur noch zwei von 100 Erwerbstätigen in der Landwirtschaft beschäftigt. In Mecklenburg-Vorpommern (3,9 %), Brandenburg (3,6 %) und Niedersachsen (3,3 %) ist der Anteil am größten, während in den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg nur einer von 200 Beschäftigten in der Agrarproduktion arbeitet. Diese so genannte Agrarquote basiert auf Daten der Erwerbstätigenrechnung aus dem Jahr 2009, für die unter anderem Haushaltsbefragungen durchgeführt wurden. Nach der Landwirtschaftszählung des Jahres 2009/2010 sind in Bayern (257.419), Baden-Württemberg (190.117) und Niedersachsen (150.656) die meisten Menschen im Agrarsektor tätig.
In Westdeutschland sind die Bauernhöfe in der Regel Familienbetriebe, in denen vor allem familieneigene Arbeitskräfte beschäftigt werden. Im Osten Deutschlands ist die Situation anders: Nach 1989 wurden viele der ehemaligen landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften in moderne Agrarunternehmen mit Lohnarbeitern überführt. Dieser Strukturwandel hat viele Arbeitsplätze in der Landwirtschaft gekostet. Ein weiterer Grund für den Rückgang der Beschäftigten ist der technische Fortschritt: Durch leistungsfähige Landmaschinen, effiziente Ernteverfahren und automatische Tierhaltungssysteme ist Handarbeit kaum noch notwendig, und Landwirte sind zu Agrarmanagern geworden.
Agrarpolitische Maßnahmen der Europäischen Union wie Flächenprämien und Investitionsbeihilfen wirken dem Abbau von Arbeitskräften entgegen. Durch gestiegene Weltmarktpreise für Nahrungsmittel und die Bioenergieerzeugung hat der Agrarsektor seit einigen Jahren wieder an Bedeutung gewonnen. Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Entwicklung positiv auf die Zahl der Beschäftigten in der Landwirtschaft auswirkt.
Quelle:
Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO), Pressemeldung vom 21. November 2012; Leibniz-Institut für Länderkunde, Nationalatlas aktuell (NAD aktuell Nr. 6 - 2012)
Weitere Informationen:
http://aktuell.nationalatlas.de/Landwirtschaft.12_11-2012.0.html
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