12.12.2012 12:11 Uhr in Energie & Umwelt von aid

Das alte Leid der Winzer: Was tun gegen Fäulnispilze?

Kurzfassung: Das alte Leid der Winzer: Was tun gegen Fäulnispilze?(aid) - Der Befall mit Fäulnispilzen stellt eines der größten Risiken im Weinbau dar. Das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz ha ...
[aid - 12.12.2012] Das alte Leid der Winzer: Was tun gegen Fäulnispilze?

(aid) - Der Befall mit Fäulnispilzen stellt eines der größten Risiken im Weinbau dar. Das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz hat untersucht, welche kulturtechnischen Maßnahmen den Befall mit Fäulnispilzen verringern können und die Ergebnisse im Journal für Kulturpflanzen veröffentlicht. In deutschen Weinbaugebieten tritt am häufigsten ein Fäulniskomplex aus Grauschimmel, Grün- und Essigfäule auf. Problematisch ist, dass Pilze der Grünfäule gesundheitlich und sensorisch relevante Sekundärmetabolite bilden. Penicillium expansum ist der Haupterreger von Grünfäule an Trauben und bildet zum Beispiel die Substanz Geosmin. Bereits geringe Mengen Geosmin können Fehltöne im Wein erzeugen, die der Weinkenner als modrig oder muffig beschreiben würde. Daneben bildet der Grünfäuleerreger Mykotoxine, darunter Patulin, die sich bei Verzehr schädigend auf den menschlichen Organismus auswirken können.
Die Mykotoxine sind vor allem bei Tafeltrauben und Traubensäften problematisch, da der Grenzwert für Patulin von 50 µg/kg bereits bei einem geringen Befall des Obstes erreicht werden kann. Bei der Produktion von Wein stellen Mykotoxine dagegen kein Problem dar, da die Substanzen während des Gärvorganges zerfallen.
Da für die Bekämpfung von Grün- und Essigfäule keine Pflanzenschutzmittel zur Verfügung stehen, muss der Winzer auf vorbeugende kulturtechnische Maßnahmen zurückgreifen. Grün- und Essigfäule infizieren die Beeren ausschließlich über Wunden in der Beerenhaut. Aus diesem Grund ist die wichtigste Strategie zur Vermeidung von Traubenfäule, derartige Wunden zu vermeiden. Bei Reben mit einer kompakten Traubenstruktur sind Abquetschungen an den Beeren die häufigste Ursache für Wunden. Es sollten deshalb Maßnahmen angewandt werden, die die Traubenstruktur lockern. Realisieren kann der Winzer das durch horizontales Teilen der Trauben kurz vor Traubenschluss, durch Handabstreifen von Beerenansätzen oder durch den Einsatz von Wachstumsregulatoren.
Gegen Grauschimmel kann der Winzer Botrytizide einsetzen. Neue Methoden zielen auf eine Behandlung zur Blüte ab, da Grauschimmel-Erreger Blütenreste infizieren können. Diese verbleiben in der Traube und befallen die reifende Beere von innen. Eine mögliche Lösung ist, die Blütenreste kurz nach der Blüte aus den Gescheinen zu entfernen. Diese Maßnahmen können dem Winzer helfen, in der nächsten Saison nicht mehr von ungewollten Fäulnispilzen überrascht zu werden.
Annalena Schraut, www.aid.de

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