01.03.2011 11:05 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von KLARTEXT ONLINE

Wettbewerbsfaktor Gesundheit: Unternehmen brauchen betriebliches Gesundheitsmanagement

Work-Life-Balance wichtig bei der Jobsuche
Kurzfassung: Die Mitarbeiterfokussierung ist nach einer Studie der Münchener Strategie- und Managementberatung Scopar http://www.scopar.de eines der Top-Themen für die Zukunft deutscher Unternehmen. Mit Blick auf die Alterung der Gesellschaft, der Kunden und der Belegschaften weist die Scopar-Zukunftsstudie 2011 dabei unter anderem die körperliche, geistige und psychische Gesundheit der Beschäftigten als eine wichtige Zukunftsaufgabe aus, der sich Betriebe stellen müssen.
[KLARTEXT ONLINE - 01.03.2011] München/Düsseldorf, 28. Februar 2011 - Die Mitarbeiterfokussierung ist nach einer Studie der Münchener Strategie- und Managementberatung Scopar http://www.scopar.de eines der Top-Themen für die Zukunft deutscher Unternehmen. Mit Blick auf die Alterung der Gesellschaft, der Kunden und der Belegschaften weist die Scopar-Zukunftsstudie 2011 dabei unter anderem die körperliche, geistige und psychische Gesundheit der Beschäftigten als eine wichtige Zukunftsaufgabe aus, der sich Betriebe stellen müssen. "Entscheidend wird künftig auch sein, ein ganzheitliches und integriertes Gesundheitsmanagement zu etablieren", heißt es in der Studie. "Die betriebliche Gesundheitsförderung, wie sie leider in einer Vielzahl von Unternehmen heute noch anzutreffen ist, die mittels isolierten Aktivitäten wie Gesundheitstag, Rückenschule und Yoga am Arbeitsplatz meint, dem Trend Rechnung zu tragen, wird keinen Bestand haben", so die Prognose. Der Mensch müsse als Ganzes verstanden werden: "Nur durch ein funktionierendes Zusammenspiel von Körper (Physis), Geist (Verstand) und Seele (Psyche), werden die Mitarbeiter die erforderliche Leistung erbringen können." Bereits heute sei klar, "dass eine Vielzahl von körperlichen Problemen psychische Ursachen hat. Diese Tatsache wird jedoch häufig übersehen oder einfach ignoriert. Da der Stress und die Aufgabenvielfalt zunehmen werden, werden die Unternehmen gewinnen, die die gesündesten Mitarbeiter haben, d. h. die auf physische, psychische und geistige ‚Gesundheit' ihrer Mitarbeiter setzen. Wichtig dabei ist es proaktiv (präventiv) und nicht reaktiv zu handeln", so die Analysen und Empfehlungen von Scopar.

Bestätigt werden diese Erkenntnisse unter anderem durch eine Erhebung der Techniker Krankenkasse (TK) http://www.tk.de, wonach die Zahl der Krankschreibungen aufgrund psychischer Diagnosen auch bei jüngeren Beschäftigten steigt. Ursachen hierfür könnten die gestiegenen Anforderungen der Arbeitswelt sein: "Von den Berufseinsteigern werden heute immer vielfältigere Qualifikationen und Flexibilität erwartet. Dazu kommt häufig die Unsicherheit durch befristete Arbeitsverhältnisse, die es immer schwerer machen, Zukunft zu planen und Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren", sagt Gudrun Ahlers, Expertin für betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) bei der TK. Die Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen stiegen nach Angaben der Krankenkasse in den letzten vier Jahren um 33 Prozent.

"Mitarbeiterorientierte Firmen sind in der Regel wirtschaftlich erfolgreicher als andere und sie sind auch als Arbeitgeber attraktiver. Dazu zählt natürlich das betriebliche Gesundheitsmanagement", bestätigt der Düsseldorfer Personalexperte Udo Nadolski. Der Geschäftsführer des auf Technical Recruitment und Outsourcing Services sowie Strategic Leadership spezialisierten Beratungshauses Harvey Nash http://www.harveynash.de ist sicher, "dass immer mehr Arbeitnehmer ihre Work-Life-Balance zu einem wichtigen Kriterium für ihren Arbeitsplatz machen. Das gilt besonders für Leistungsträger und High Potentials, für die ein positives Arbeitsumfeld und ein gutes Betriebsklima zählen", sagt Nadolski. Auch deshalb setzen mittlerweile immer mehr Unternehmen auf betriebliches Gesundheitsmanagement, um die Weichen für die Zukunft zu stellen. Die Zukunftsstudie von Scopar empfiehlt dazu "eine enge Kommunikation und Abstimmung aller Maßnahmen untereinander".
ThyssenKrupp Steel Europe http:// www.thyssenkrupp-steel-europe.com beispielsweise verfolgt mit seinem betrieblichen Gesundheitsmanagement einen ganzheitlichen Ansatz. Der Stahlhersteller, der 2010 mit dem Corporate Health Award ausgezeichnet wurde, bezieht neben den Arbeitsbedingungen und dem Gesundheitsverhalten auch die Führung und die Unternehmenskultur mit ein. Führungskräfte werden durch Schulungen für die gesundheitlichen Belange ihrer Mitarbeiter sensibilisiert, Schichtarbeiter können sich zudem freiwillig medizinisch durchchecken lassen. "Ein nachhaltiges und niedrigschwelliges Gesundheitsförderungsprogramm", sagt Dr. Werner Mölders, leitender Betriebsarzt des Konzerns. Auf der Euroforum-Jahrestagung zum Thema Gesundheitsmanagement http://www.euroforum.de/bgm im April stellt er das Konzept seines Unternehmens vor und zeigt, wie Firmen durch eine nachhaltige Präventionskultur ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern können.
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