12.07.2013 11:05 Uhr in Wirtschaft & Finanzen von Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln)
Deutsche sehen Arbeiten Ü60 entspannt
Kurzfassung: Deutsche sehen Arbeiten Ü60 entspanntIn den vergangenen 50 Jahren hat sich die Lebenserwartung der Deutschen um etwa 11 Jahre erhöht. Dennoch entsteht in der öffentlichen Debatte oft der Eindruck, ...
[Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) - 12.07.2013] Deutsche sehen Arbeiten Ü60 entspannt
In den vergangenen 50 Jahren hat sich die Lebenserwartung der Deutschen um etwa 11 Jahre erhöht. Dennoch entsteht in der öffentlichen Debatte oft der Eindruck, dass sich nur wenige damit anfreunden können, länger zu arbeiten. Dabei sehen über 70 Prozent der in Deutschland Beschäftigten laut jüngster Studie zu Arbeitsbedingungen in Europa (EWCS) kein Problem darin, mit über 60 Jahren noch zu arbeiten. Europaweit ist das nach den Niederlanden der zweitbeste Wert.
Die neusten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigen, dass die Beschäftigungsquote der 60- bis 65-jährigen, sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 10 Prozentpunkte auf knapp 30 Prozent zugelegt hat. Dennoch hadert die SPD in ihrer jüngsten Absichtserklärung mit der "Rente mit 67". Die Sozialdemokarten sorgen sich unter anderem um die Arbeitsfähigkeit der älteren Beschäftigten aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen.
Die Beschäftigten selbst sehen ihre Situation laut EWCS indes weit weniger kritisch. Besonders interessant ist dabei, dass gerade jene, die bereits 50 und älter sind, zu über 80 Prozent nicht davor zurückscheuen, auch als "Ü60" noch zu arbeiten. Nur knapp 14 Prozent von ihnen fühlen sich dazu nicht in der Lage; während 6 Prozent darauf schlichtweg keine Lust haben. Bei den Unter-30-Jährigen können sich hingegen immerhin 41 Prozent nicht damit anfreunden, auch mit 60+ noch das Gleiche zu tun - vermutlich auch, weil der Traumjob noch auf sich warten lässt.
Doch so oder so tun Unternehmen gut daran, in eine "demografiefeste" Personalpolitik zu investieren, um ältere Beschäftigte zu unterstützen. Zahlen des Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) aus diesem Jahr belegen denn auch genau das: In deutschen Unternehmen gibt es immer häufiger altersspezifische Maßnahmen. Beispielsweise werden immer häufiger auch Ältere in Weiterbildungsprogramme einbezogen. Gut vorbereitet sind vor allem Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten: Bereits 92 Prozent dieser Betriebe, die ältere Mitarbeiter beschäftigen, bieten entsprechende Maßnahmen an.
Dr. Mara Ewers
Telefon: 0221 4981-752
Dr. Andrea Hammermann
Telefon: 0221 4981-314
In den vergangenen 50 Jahren hat sich die Lebenserwartung der Deutschen um etwa 11 Jahre erhöht. Dennoch entsteht in der öffentlichen Debatte oft der Eindruck, dass sich nur wenige damit anfreunden können, länger zu arbeiten. Dabei sehen über 70 Prozent der in Deutschland Beschäftigten laut jüngster Studie zu Arbeitsbedingungen in Europa (EWCS) kein Problem darin, mit über 60 Jahren noch zu arbeiten. Europaweit ist das nach den Niederlanden der zweitbeste Wert.
Die neusten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigen, dass die Beschäftigungsquote der 60- bis 65-jährigen, sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 10 Prozentpunkte auf knapp 30 Prozent zugelegt hat. Dennoch hadert die SPD in ihrer jüngsten Absichtserklärung mit der "Rente mit 67". Die Sozialdemokarten sorgen sich unter anderem um die Arbeitsfähigkeit der älteren Beschäftigten aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen.
Die Beschäftigten selbst sehen ihre Situation laut EWCS indes weit weniger kritisch. Besonders interessant ist dabei, dass gerade jene, die bereits 50 und älter sind, zu über 80 Prozent nicht davor zurückscheuen, auch als "Ü60" noch zu arbeiten. Nur knapp 14 Prozent von ihnen fühlen sich dazu nicht in der Lage; während 6 Prozent darauf schlichtweg keine Lust haben. Bei den Unter-30-Jährigen können sich hingegen immerhin 41 Prozent nicht damit anfreunden, auch mit 60+ noch das Gleiche zu tun - vermutlich auch, weil der Traumjob noch auf sich warten lässt.
Doch so oder so tun Unternehmen gut daran, in eine "demografiefeste" Personalpolitik zu investieren, um ältere Beschäftigte zu unterstützen. Zahlen des Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) aus diesem Jahr belegen denn auch genau das: In deutschen Unternehmen gibt es immer häufiger altersspezifische Maßnahmen. Beispielsweise werden immer häufiger auch Ältere in Weiterbildungsprogramme einbezogen. Gut vorbereitet sind vor allem Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten: Bereits 92 Prozent dieser Betriebe, die ältere Mitarbeiter beschäftigen, bieten entsprechende Maßnahmen an.
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