16.09.2013 12:55 Uhr in Medien & Presse von Deutscher Journalisten-Verband (DJV)
Gefährdet Frequenzvergabe den Rundfunkjournalismus?
Kurzfassung: Gefährdet Frequenzvergabe den Rundfunkjournalismus?Die Bundesnetzagentur muss ihre Pläne zur Neuregelung der Funkfrequenzen gründlich überarbeiten. Das hat der Gesamtvorstand des Deutschen Journal ...
[Deutscher Journalisten-Verband (DJV) - 16.09.2013] Gefährdet Frequenzvergabe den Rundfunkjournalismus?
Die Bundesnetzagentur muss ihre Pläne zur Neuregelung der Funkfrequenzen gründlich überarbeiten. Das hat der Gesamtvorstand des Deutschen Journalisten-Verbands auf seiner heutigen Sitzung in Fulda gefordert. Ziel müsse dabei sein, den Bestand der für Rundfunkzwecke genutzten Frequenzen und für drahtlose Berichterstattung zu sichern und auch weiterhin hinreichend bereit zu stellen.
Hintergrund ist die im Rahmen des Projekts Digitale Dividende 2 geplante Versteigerung des 700-MHz-Bandes, die vor allem den Interessen der Mobilfunkanbieter geschuldet ist. Diese Funkfrequenzen werden derzeit von den drahtlosen Mikrofonen genutzt, die bei Veranstaltungen und Rundfunkübertragungen oft in großer Anzahl zum Einsatz kommen. Ein Beispiel: Bei der Landtagswahl in Niedersachsen im Januar 2013 waren rund 400 Radio- und Fernsehsender vor Ort in Hannover, die allesamt die Drahtlostechnologie nutzten. Hinzu kommt, dass dieser Frequenzbereich auch für Rundfunkübertragungen benötigt wird. Nach Einschätzung von ARD und ZDF wäre es technisch nicht möglich, dass Rundfunk und Mobilfunk gemeinsam das 700 MHz-Band nutzen würden.
Die von der Bundesnetzagentur angebotene Verlagerung der drahtlosen Rundfunkübertragung in andere Frequenzbereiche würde die deutliche Verknappung der Ressourcen für die Rundfunkübertragungen und die drahtlosen Mikrofone nicht ausgleichen können. Nach Meinung von Experten wäre einer Übertragung von Großveranstaltungen zukünftig in der bekannten Form nicht mehr möglich.
"Wir erwarten von der Bundesnetzagentur einen ausgereiften Vorschlag, der die berechtigten Interessen von Mobilfunk und Radio- und Fernsehsendern berücksichtigt", erklärte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. "Mehr telefonieren und weniger senden ist keine zukunftsfähige Lösung."
Deutscher Journalisten-Verband (DJV)
Charlottenstr. 17
10117 Berlin
Deutschland
Telefon: +49 (0)30/72 62 79 20
Telefax: +49 (0)30/726 27 92 13
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URL: www.djv.de
Die Bundesnetzagentur muss ihre Pläne zur Neuregelung der Funkfrequenzen gründlich überarbeiten. Das hat der Gesamtvorstand des Deutschen Journalisten-Verbands auf seiner heutigen Sitzung in Fulda gefordert. Ziel müsse dabei sein, den Bestand der für Rundfunkzwecke genutzten Frequenzen und für drahtlose Berichterstattung zu sichern und auch weiterhin hinreichend bereit zu stellen.
Hintergrund ist die im Rahmen des Projekts Digitale Dividende 2 geplante Versteigerung des 700-MHz-Bandes, die vor allem den Interessen der Mobilfunkanbieter geschuldet ist. Diese Funkfrequenzen werden derzeit von den drahtlosen Mikrofonen genutzt, die bei Veranstaltungen und Rundfunkübertragungen oft in großer Anzahl zum Einsatz kommen. Ein Beispiel: Bei der Landtagswahl in Niedersachsen im Januar 2013 waren rund 400 Radio- und Fernsehsender vor Ort in Hannover, die allesamt die Drahtlostechnologie nutzten. Hinzu kommt, dass dieser Frequenzbereich auch für Rundfunkübertragungen benötigt wird. Nach Einschätzung von ARD und ZDF wäre es technisch nicht möglich, dass Rundfunk und Mobilfunk gemeinsam das 700 MHz-Band nutzen würden.
Die von der Bundesnetzagentur angebotene Verlagerung der drahtlosen Rundfunkübertragung in andere Frequenzbereiche würde die deutliche Verknappung der Ressourcen für die Rundfunkübertragungen und die drahtlosen Mikrofone nicht ausgleichen können. Nach Meinung von Experten wäre einer Übertragung von Großveranstaltungen zukünftig in der bekannten Form nicht mehr möglich.
"Wir erwarten von der Bundesnetzagentur einen ausgereiften Vorschlag, der die berechtigten Interessen von Mobilfunk und Radio- und Fernsehsendern berücksichtigt", erklärte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. "Mehr telefonieren und weniger senden ist keine zukunftsfähige Lösung."
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