[Deutscher Journalisten-Verband (DJV) - 26.03.2014] Arbeitsagentur vermittelt Ausbeutung auf hohem Niveau
Als "Grenzüberschreitung" hat der Deutsche Journalisten-Verband ein so genanntes Jobangebot der Arbeitsagentur kritisiert. In der Jobbörse der Arbeitsagentur wird Fotografen derzeit als angeblich sozialversicherungspflichtiges Arbeitsangebot die Teilnahme an Segeltörns angeboten. Dabei ist keinerlei Vergütung vorgesehen. Vielmehr sollen die "Arbeitnehmer" nur Kost und Logis auf den Schiffen erhalten, um im Gegenzug fotografisch von den Segeltörns zu berichten. "Fotografen haben Anspruch auf angemessene Vergütung ihrer Arbeit", stellte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken klar. Die Arbeitsagentur müsse sich davor hüten, über die Jobbörse Scheinbeschäftigungen zu vermitteln: "Das ist Ausbeutung auf hohem Niveau."
Der DJV-Vorsitzende machte darauf aufmerksam, dass die Verdienstsituation von Bildjournalistinnen und -journalisten mittlerweile "nur noch als Prekariatsjournalismus bezeichnet" werden könne. Es sei nicht akzeptabel, wenn die Arbeitsagentur diesen Trend unterstütze. "Unternehmen, die noch anständige Honorare für die Berichterstattung von Events und Reisen zahlen, erhalten durch solche Angebote unfaire Konkurrenz", meinte Konken. Er forderte die Arbeitsagentur auf, dieses und vergleichbare Angebote sofort aus dem Angebot der Jobbörse zu streichen.
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