[Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina - 18.06.2014] Leopoldina veröffentlicht Diskussionspapier zur genetischen Diagnostik in der Fortpflanzungsmedizin
Genetische Untersuchungsmethoden können werdenden Eltern bereits vorgeburtlich Hinweise darauf geben, ob bei dem Fötus schwere gesundheitliche Störungen vorliegen. Nicht nur diese Pränataldiagnostik bei Ungeborenen, sondern auch die Präimplantationsdiagnostik wird es Paaren in Zukunft ermöglichen, über die Geburt von Kindern mit einer erblichen Chromosomenstörung zu entscheiden. Bereits vor der Zeugung können sich die Partner darauf untersuchen lassen, ob ihre gemeinsamen Kinder ein erhöhtes Risiko für eine erbliche Krankheit haben. Es stehen in naher Zukunft die Möglichkeiten zur Verfügung, die Geburt von Kindern mit der großen Mehrzahl genetischer Krankheiten zu verhindern, wenn die Eltern dies wollen.
Die neuesten Methoden der genetischen Diagnostik und ihre Konsequenzen für Individuum und Gesellschaft: Mit diesen Themen befassten sich Experten bei einem Leopoldina-Gespräch im Februar 2013. Eine Dokumentation der Tagung versammelt nun die redaktionellen Fassungen aller sechs Vorträge sowie die anschließenden Diskussionen in einem Band. Bei der Redaktion des Buches wurden auch Entwicklungen im Gebiet der genetischen Diagnostik aus den vergangenen Monaten berücksichtigt, um mit dem Veröffentlichungsdatum den aktuellsten Stand der Forschung abbilden zu können.
Herausgeber des Buches sind der Humangenetiker Prof. Dr. Peter Propping und der Medizinhistoriker Prof. Dr. Heinz Schott. Die Vorträge und Diskussionen sprechen rechtliche, ethische und soziale Aspekte der pränatalen und der präkonzeptionellen Gendiagnostik an sowie den historischen Kontext des Themas. Zu den Diskussionsteilnehmern gehören unter vielen anderen die Humangenetiker Prof. Dr. Thomas Cremer und Prof. Dr. Markus Nöthen, der Medizinrechtler Prof. Dr. Gunnar Duttke, der Pränatalmediziner Prof. Dr. Wolfgang Holzgreve, die Medizinethikerin Prof. Dr. Bettina Schöne-Seifert, der Theologe und Medizinethiker Prof. Dr. Klaus Tanner sowie der Medizinrechtler und Bioethiker Prof. Dr. Jochen Taupitz.
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