[Auswärtiges Amt - 27.06.2014] Prof. Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin im Auswärtigen Amt, trifft stellvertretenden Außenminister von Katar
Im Rahmen ihrer Reise nach Doha vom 22. bis 26. Juni zur 38. Konferenz des UNESCO- Welterbekomitees ist die neu gewählte Präsidentin des Welterbekomitees, Staatsministerin Böhmer, mit dem katarischen Vize-Außenminister für internationale Kooperation, Abdullah Al-Rumaihi, und dem Chairman des National Human Rights Committee, Dr. Ali bin Samikh Al-Marri, zusammengetroffen.
Böhmer sprach die öffentlich vielfach kritisierten Lebens- und Arbeitsbedingungen ausländischer Arbeitskräfte in Katar an, insbesondere die der Bauarbeiter und Hausangestellten. Gerade die Hausangestellten seien die schwächsten Glieder in der Kette und drohten in der aktuellen Diskussion aus dem Blick zu geraten.
Dazu Böhmer:
In Katar gibt es über 80.000 Hausangestellte, meist aus Südostasien, von denen viele nicht nur deutlich unterbezahlt sind, sondern auch oftmals der Willkür ihrer Arbeitgeber ausgesetzt sind. Aufgrund der bitteren Armut in ihren Herkunftsländern sind die Frauen auf diese Arbeit angewiesen. Hier besteht dringender Handlungsbedarf von Seiten der katarischen Regierung.
Sowohl der katarische Vize-Außenminister Al-Rumaihi als auch der Vorsitzende des National Human Rights Committee, Dr. Al-Marri, erklärten, dass entsprechende gesetzliche Änderungen auf den Weg gebracht worden seien, um Fragen des Aufenthaltsrechts, des Arbeitsschutzes, der Bezahlung und der Sozialstandards für die in Katar arbeitenden Ausländer zu reformieren. Auch das bestehende Sponsorensystem solle abgeschafft werden, so Al-Rumaihi.
Böhmer sagte:
Die Welt blickt auf Katar angesichts der Fußball-Weltmeisterschaft 2022. Die Olympischen Winterspiele in Sotchi und die Fußballweltmeisterschaft in Brasilien haben gezeigt, dass die Menschen immer mehr nicht nur das sportliche Ereignis verfolgen, sondern sich auch für die Lage im Gastland sehr interessieren. Die internationale Kritik hat dringlichen Handlungsbedarf aufgezeigt und ein Umdenken in Katar eingeleitet. Jetzt müssen die von der katarischen Regierung geplanten gesetzlichen Reformen zügig umgesetzt und dann auch regelmäßig überprüft werden. Meine katarischen Gesprächspartner haben meine deutliche Kritik sehr offen aufgenommen und sind handlungsbereit. Nun kommt es darauf an, dass sich rasch etwas ändert, nicht nur für die Bauarbeiter, sondern gerade auch für die Hausangestellten.
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