[IG Bauen-Agrar-Umwelt - 12.09.2014] IG BAU kritisiert Verschlechterung im Regierungsentwurf
Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) kritisiert Verschlechterungen der Frauenquote für Behörden und staatliche Unternehmen im Gesetzentwurf der Bundesregierung. "Der Staat hat eine Vorbildfunktion bei der Gleichstellung. Es ist das völlig falsche Signal, wenn die Union darauf besteht, die jetzige 50-Prozent-Geschlechterquote in vom Bund zu besetzenden Gremien auf nur noch 30 Prozent zu senken. Wir brauchen ein echtes Gleichstellungsgesetz, in dem Ziele mit Zeitvorgaben verbunden und kontrollierbar sind", sagte der IG BAU-Bundesvorsitzende Robert Feiger anlässlich der internationalen Zukunftskonferenz "Faire Arbeit - Gutes Leben!" in der IG BAU-Bildungsstätte in Steinbach. Die dreitägige Veranstaltung wird gemeinsam von den Frauengruppen der österreichischen Gewerkschaft Bau-Holz, der schweizerischen Gewerkschaft UNIA sowie der IG BAU durchgeführt. "Gleichgültigkeit gegenüber Diskriminierungen dürfen wir uns nicht leisten. Der Staat muss durch positive Beispiele Zeichen setzen und beweisen, dass eine gleichberechtigte Teilhabe an Macht, Geld und Einfluss möglich ist", sagte Feiger. "Faire Arbeit kommt nicht von allein - sie muss durchgesetzt werden." In den Betrieben unterstützt die IG BAU Beschäftigte und Betriebsratsgremien dabei, faire Arbeitsbedingungen wie etwa die gleiche Eingruppierung bei gleicher Arbeit umzusetzen. "In keinem Tarifvertrag steht, dass Männer mehr verdienen sollen als Frauen", sagte Feiger. "Trotzdem verdienen Frauen im Schnitt weniger, obwohl sie das Gleiche leisten."
Auf der Konferenz wollen die beteiligten Gewerkschaften die Zusammenarbeit ausbauen und Strategien für faire Arbeit für Frauen entwickeln. "Wir kämpfen inzwischen nicht nur für Verbesserungen, sondern leider sogar gegen Verschlechterungen", sagte IG BAU-Bundesvorstandsmitglied Ulrike Laux. "Um dabei erfolgreich zu sein, brauchen wir staatliche Vorgaben, betriebliches Handeln und ein Umdenken in der Gesellschaft."
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