[Deutscher Journalisten-Verband (DJV) - 03.11.2014] DJV-Verbandstag startet mit Kampfansage an Regierung
Mit einer kämpferischen Rede hat DJV- Bundesvorsitzender Michael Konken am Nachmittag den DJV-Verbandstag
2014 in Weimar eröffnet. Eine klare Absage erteilte er dabei dem Vorhaben der Bundesregierung, ein Gesetz zur Tarifeinheit gegen den Willen der Berufsgewerkschaften durchzusetzen. Das Prinzip "eine Gewerkschaft pro Betrieb" nannte Konken einen Verstoß gegen die
Tarifautonomie: "Das ist das Negieren eines Grundrechts. Dagegen müssen wir alle aufstehen, uns mit aller Kraft wehren." Die Bundesregierung forderte er auf: "Beerdigen Sie endlich das Vorhaben, bevor es die bewährte Tarifautonomie in Deutschland zerstört." Andernfalls sei der Gang zum Bundesverfassungsgericht unausweichlich.
Kritik übte der DJV-Vorsitzende auch an den Verlegern, die mit ihrer Sparpolitik die Redaktionen immer weiter ausdünnten und so dem Journalismus Schaden zufügten. Konken plädierte für den Erhalt der Programmautonomie im öffentlich-rechtlichen Rundfunk: "Die Ministerpräsidenten können nicht einerseits einen Jugendkanal fordern, andererseits aber diejenigen wegfinanzieren, die dieses Ziel realisieren könnten", merkte er mit Blick auf den journalistischen Nachwuchs bei ARD und ZDF an. Die Medienunternehmen müssten stärker die Interessen junger Journalisten berücksichtigen, die Ausbildung ernst nehmen. Der Ausbildungstarifvertrag für die Printjournalisten müsse aktualisiert werden. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen zeigte sich Konken für die Zukunft des Journalismus
optimistisch: "Der Journalismus lebt und wird weiter seinen unverzichtbaren Stellenwert in unserer Gesellschaft haben."
280 Delegierte aus 17 Landesverbänden von Deutschlands größter Journalistenorganisation beraten in Weimar zwei Tage lang über Anträge und Resolutionen zu Medienpolitik und Journalismus. Den thematischen Schwerpunkt bilden die Zukunft und die Finanzierung des Journalismus.
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Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV), 1949 gegründet, vertritt die berufs- und medienpolitischen Ziele und Forderungen der hauptberuflichen Journalistinnen und Journalisten aller Medien. Er ist politisch wie finanziell unabhängig und handelt ohne sachfremde Rücksichtnahmen. Der DJV achtet und fördert die publizistische Unabhängigkeit seiner Mitglieder. In seiner Kombination aus Gewerkschaft und Berufsverband befindet er sich auf deutlichem Erfolgskurs. Die Entwicklung der Mitgliedszahlen belegt dies: Allein in den letzten zehn Jahren wuchs die Zahl der Mitglieder von 16.592 (12/88) auf 36.150 (5/00). Dies ist nicht zuletzt auf das umfangreiche Leistungspaket des DJV zurückzuführen: Tarife:Der DJV schließt als Tarifpartei seit 1950 in allen Medien Tarifverträge und überwacht deren Einhaltung.Rechtsschutz:Der DJV und seine Landesverbände beraten in beruflichen Konfliktfällen und bieten freien wie angestellten Journalistinnen und Journalisten Rechtsschutz, vor allem bei arbeits-, steuer- oder urheberrechtlichen Angelegenheiten.Beratung:Der DJV berät und informiert seine Mitglieder beim Abschluss von (Arbeits-)Verträgen, in Ausbildungs- und in Steuerfragen.
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