[ZDF - 21.04.2015] Zum Jahrestag: "Der vergessene Völkermord - Das Schicksal der Armenier" in ZDFinfo
In diesen Tagen jährt sich zum 100. Mal der Beginn des Genozids an den Armeniern im Osmanischen Reich. Das Deutsche Kaiserreich, im Ersten Weltkrieg ein Verbündeter des Osmanischen Reiches, spielte in der Tragödie der Armenier eine besonders unrühmliche Rolle. In der Dokumentation "Der vergessene Völkermord - Das Schicksal der Armenier", die am 24. April 2015, 19.45 Uhr, in ZDFinfo zu sehen ist, geht Autor Eike Petering der Frage nach, aus welchen Gründen das Thema in Deutschland heute kaum im öffentlichen Bewusstsein ist. Ursprünglich wollte die Bundesregierung die Massaker an den Armeniern nicht als Völkermord bezeichnen. Doch nach Widerstand aus dem Bundestag schwenkt die Koalition jetzt um.
Am 24. April 1915 wurden in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, 280 armenische Politiker, Journalisten und Schriftsteller verhaftet und deportiert. Es war der Auftakt zum Völkermord an den Armeniern, dem innerhalb von nur zwei Jahren über eine Million Menschen zum Opfer fielen. In Armenien und der armenischen Diaspora in aller Welt warten die Angehörigen der Opfer bis heute auf eine öffentliche Anerkennung des Völkermords, vor allem durch die Türkei.
Mit Bundespräsident Joachim Gauck wird in diesem Jahr erstmals ein deutsches Staatsoberhaupt an einem Gedenkgottesdienst in Berlin für die Opfer des Völkermordes teilnehmen, um dem Leid der Armenier und weiterer christlicher Minderheiten im Osmanischen Reich zu gedenken. Schließlich war das Deutsche Kaiserreich als militärischer Verbündeter des Osmanischen Reiches in dieses Menschheitsverbrechen verstrickt. Wichtige Beweise dafür liegen im politischen Archiv des Auswärtigen Amtes. Trotzdem versuchte die Bundesregierung aus Rücksicht auf den NATO-Partner Türkei zunächst, den Begriff aus einer Resolution im Bundestag streichen zu lassen. Doch dann widersetzten sich Abgeordnete - in der Dokumentation beklagen sie "Zensurversuche" der Bundesregierung. Im Interview mit ZDFinfo fordert der Historiker Rolf Hosfeld eine Anerkennung des Völkermordes durch alle Bundestagsfraktionen sowie die Behandlung des Themas im Schulunterricht.
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