[IG Bauen-Agrar-Umwelt - 06.05.2015] Wohnungsmangel - IG BAU: Es muss mehr für den sozialen Wohnungsbau getan werden
Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) erwartet von der Politik deutlich stärkere Anstrengungen damit ausreichend erschwingliche Mietwohnungen gebaut werden. Mit Blick auf die vom Bundesbauministerium vorgestellten Fertigstellungszahlen sagte der Stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende Dietmar Schäfers: "Neubau von Wohnungen allein reicht nicht aus. Es muss im richtigen Segment gebaut werden. Wir haben jede Menge Luxus-Wohnungen. Die kann sich aber kein Normalverdiener geschweige denn ein Geringverdiener leisten. Bund, Länder und Kommunen müssen für deutlich mehr bezahlbaren Wohnraum in Ballungsgebieten sorgen. Insbesondere muss mehr für den sozialen Wohnungsbau getan werden. Uns drohen in den Metropolen sonst bald Londoner Verhältnisse, wo Arbeitnehmer inzwischen täglich mehrere Stunden zu ihrem Arbeitsplatz pendeln müssen, weil sie in dessen Nähe keine bezahlbare Bleibe finden."
Der soziale Mietwohnungsbau hinkt dem Bedarf stark hinterher. Lediglich 12 000 Wohnungen werden jährlich gebaut. Gleichzeitig fallen aber 70 000 bis 100 000 Einheiten aus der Bindung. Zudem erfordert die hohe Zuwanderung und Flüchtlingsunterbringung zusätzlichen Wohnraum. Experten gehen deshalb aktuell von insgesamt rund 500 000 fehlenden Wohnungen aus.
Aus Sicht der IG BAU kann ein Anreiz für den Bau von günstigen Wohnungen unter anderem etwa durch eine Sonderabschreibung für Bauherren, die ihre Immobilie der freiwilligen Sozialbindung unterwerfen, gesetzt werden. Zudem muss der Bund seine Zahlungen an die Länder für soziale Wohnraumförderung auf jährlich mindestens 700 Millionen Euro aufstocken. Diese müssen jedoch zweckgebunden sein und dürfen nur für den Neubau von sozialem Wohnraum insbesondere in Groß- und Uni-Städten verwandt werden.
Ruprecht Hammerschmidt
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