[Auswärtiges Amt - 29.09.2015] Menschenrechtsbeauftragter Strässer zur Verleihung des Václav Havel Menschenrechtspreises an Frau Ludmilla Alexejewa
Anlässlich der Verleihung des Václav Havel Menschenrechtspreises an Frau Ludmilla Alexejewa erklärte der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe, Christoph Strässer
Ich gratuliere Frau Ludmilla Alexejewa herzlich zur Verleihung des Václav Havel Menschenrechtspreises. Damit würdigt die Parlamentarische Versammlung des Europarats den unermüdlichen Einsatz von Frau Alexejewa für die Menschenrechte, insbesondere für Rechtsstaatlichkeit und Versammlungsfreiheit in ihrem Heimatland Russland.
Mit ihrem herausragenden Einsatz in der Moskauer Helsinki-Gruppe seit 1976 inspirierte sie Generationen von Menschen, nicht nur in Russland, sondern in aller Welt.
Mit Ausdauer und Beharrlichkeit erreicht Alexejewa, dass die Anliegen der Verfolgten und Benachteiligten Gehör finden. Sie scheut keinen Widerstand, wenn es um den Einsatz für die Gerechtigkeit geht.
Besondere Anerkennung verdient auch ihr Bemühen als Mitglied des Menschenrechtsrats beim russischen Präsidenten, den Dialog zwischen Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidigern einerseits und staatlichen Behörden andererseits auch in schwierigen Zeiten aufrechtzuerhalten.
Gleichzeitig möchte ich auch den beiden Nichtregierungsorganisationen "Women for Afghan Women" und "Youth Initiative for Human Rights", die ebenfalls für den Preis nominiert waren, zu der Auszeichnung gratulieren und ihnen für ihre wertvolle Arbeit danken.
Hintergrund:
Mit dem Václav Havel Menschenrechtspreis zeichnet die Parlamentarische Versammlung des Europarats in Kooperation mit der Václav Havel Bibliothek in Prag und der tschechischen Stiftung Charta 77 herausragendes zivilgesellschaftliches Engagement bei der Verteidigung der Menschenrechte aus. Der Preis wird in Erinnerung an Václav Havel, den tschechischen Dramaturgen, Essayisten, Menschenrechtler und Politiker verliehen. Er ist mit einem Preisgeld von 60.000 EUR dotiert.
Ludmila Alexejewa ist seit 2002 Mitglied im Menschenrechtsrat beim russischen Präsidenten. Zwischen 2009 und 2011 war sie Mitinitiatorin und führende Organisatorin der "Strategie 31", einer Bürgerrechtsbewegung zum Schutz der Versammlungsfreiheit. 2009 wurde Alexejewa für ihr Engagement für demokratische Werte und Menschenrechte, sowie für ihren Beitrag zur Beendigung des Kalten Krieges und zum Ausbau der deutsch-russischen Beziehungen das Bundesverdienstkreuz verliehen.
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