[SPD-Bundestagsfraktion - 07.11.2012] Transparenz für soziale Unternehmensverantwortung schaffen
Zur morgigen Einbringung des Antrags der SPD-Fraktion für mehr Transparenz
der sozialen Unternehmensverantwortung erklären die sozialpolitische
Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Anette Kramme und die zuständige
Berichterstatterin Gabriele Hiller-Ohm:
Wir wollen Unternehmen verpflichten, Informationen zu sozialen und
ökologischen Aspekten ihrer Geschäftstätigkeit offenzulegen - nach
einheitlichen Standards, wahrheitsgemäß und vollständig. Seit einem Jahr
bemüht sich die Europäische Kommission eine wirksame Strategie für
Unternehmensverantwortung auf den Weg zu bringen. Ziel ist die Förderung von
Transparenz der sozialen Auswirkungen der Geschäftstätigkeit von
Unternehmen, die bislang meist allein über finanzielle Informationen
berichten. Die schwarz-gelbe Bundesregierung hat sich während der
Verhandlungen als massiver Bremsklotz erwiesen.
Wir wollen der lahmen Bundesregierung mit unserem Antrag für mehr
Transparenz endlich "Beine machen". Dazu sind klare und verbindliche
Regeln nötig, die über freiwillige CSR-Aktivitäten der Wirtschaft
hinausgehen. Es muss öffentlich werden, wo Niedriglöhne gezahlt werden, wie
viele Arbeitsunfälle passieren, ob Betriebsräte vorhanden sind und wie
Kinderarbeit bei den Zulieferbetrieben verhindert wird.
Erst im September waren in einer Jeans-Fabrik in Pakistan, die den deutschen
Textildiscounter KiK belieferte, 250 Menschen verbrannt, weil es weder
Notausgänge noch Brandschutzvorkehrungen gab. Solche Missstände, die zu
schrecklichen Unglücken führen können, müssen unbedingt aufgedeckt und
verhindert werden.
Verbraucherinnen und Verbraucher sind auf gesicherte, vergleichbare
Informationen angewiesen. Nur so können sie sich für fair und nachhaltig
hergestellte Produkte entscheiden. Der Preis allein gibt darüber keine
Auskunft. Im Gegenteil: Vorbildlich wirtschaftende Unternehmen können bisher
durch Lohndumping und schlechte Arbeitsbedingungen bei der Konkurrenz vom
Markt verdrängt werden. Erst die von der SPD-Fraktion geforderte Transparenz
macht fairen Wettbewerb möglich.
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