IG BAU steht solidarisch zu europäischen ArbeitnehmerInnen

[IG Bauen-Agrar-Umwelt - 13.11.2012] IG BAU steht solidarisch zu europäischen ArbeitnehmerInnen

Frankfurt am Main - Anlässlich des Europäischen Aktions- und Solidaritätstags (für die Red. Mittwoch, 14. November 2012) bekundet die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) ihre Solidarität mit den europäischen Kolleginnen und Kollegen. "Die Finanzkrise wird als Vorwand genommen, soziale Standards in Europa zu schleifen. Statt die Verantwortlichen der Finanzwirtschaft in ihre Schranken zu weisen, vergreifen sich Regierungen europaweit an Arbeitnehmerrechten", sagte der IG BAU-Bundesvorsitzende Klaus Wiesehügel auf der Klausur des IG BAU-Gewerkschaftsbeirats. "Es ist ein Irrtum, zu glauben, Deutschland wäre davon nicht betroffen, weil wir von der Krise noch verschont wurden. Die Angriffe auf die Arbeitnehmerrechte in Europa gefährden auch hierzulande die demokratische und soziale Gesellschaft. Deshalb stehen wir fest an der Seite unserer europäischen Kolleginnen und Kollegen im Kampf gegen Sozialraub."
Wie sehr die Sozial- und Tarifstandards auch in Deutschland durch die marktradikale Politik der EU gefährdet sind, zeigt sich aktuell beispielsweise bei der Vergaberichtlinie. Die Berücksichtigung sozialer und tariflicher Standards in der öffentlichen Auftragsvergabe ist in den Entwürfen immer noch nicht vorgesehen. Auf diese Weise wird mit Steuermitteln Sozialdumping gefördert. Tariftreue Unternehmen bleiben im Wettbewerb auf der Strecke. "Die Politik trägt Verantwortung für die Menschen. Es muss selbstverständlich sein, dass die öffentliche Hand als Auftraggeber die Einhaltung der Tarifstandards vorschreibt", sagte Wiesehügel. "Eine Aushebelung des deutschen Tarifvertrags- und Arbeitsrecht durch die EU-Kommission werden wir nicht hinnehmen."
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