[Deutscher Journalisten-Verband (DJV) - 19.11.2012] Tarifpluralität
Der Deutsche Journalisten-Verband hat den Vorstoß des nordrhein-westfälischen Arbeitsministers Guntram Schneider als völlig inakzeptabel kritisiert. Schneider will die Macht kleiner Spartengewerkschaften in Tarifverhandlungen mit Hilfe einer bundesgesetzlichen Regelung eindämmen.
"Der Vorstoß ist nicht mit dem Grundgesetz vereinbar", betonte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. Er forderte Schneider, den ehemaligen Vorsitzenden des DGB-Landesbezirks Nordrhein-Westfalen, auf, von seinen Parolen im Dienste des ehemaligen Arbeitgebers Abstand zu nehmen. Das sei nicht mehr als durchsichtiger Lobbyismus. Nachdem der Gewerkschaftsbund (DGB) 2011 auf Druck vieler Mitglieder von seiner Zustimmung zu den Plänen der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA) für die Tarifeinheit Abstand genommen habe, versuche Schneider nun, das DGB-Vorhaben in seiner Funktion als Arbeitsminister durchzudrücken.
Konken zufolge würde die Tarifpluralität damit aufgegeben. "Damit steht das Grundrecht der Arbeitnehmer auf faire und leistungsgerechte Tarifverträge zur Disposition", betonte der DJV-Bundesvorsitzende. Der DJV werde weiter mit Berufsgewerkschaften wie dem Marburger Bund, der Lokführergewerkschaft GDL und der Pilotenvereinigung Cockpit für den Erhalt der Tarifpluralität kämpfen. Was den DJV angehe, so seien Journalistinnen und Journalisten wie auch Arbeitgeber gut damit gefahren, dass sich der DJV als unabhängige Gewerkschaft um ihre beruflichen und tariflichen Interessen kümmere. "Das muss und wird so bleiben", sagte Konken.
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