[WWF - World Wide Fund For Nature - 07.02.2013] Elefantenmassaker im Regenwald
WWF-Studie: Seit 2004 rund 11.000 Waldelefanten in Gabun getötet / Elfenbeinhandel stoppen - Petition unter
www.wwf.de/wildtiermafiastoppenDie Wildereikrise in Zentralafrika bedroht den Fortbestand seiner Elefantenpopulationen. Das belegt eine neue Studie, die der WWF, die Nationalparkbehörde von Gabun und die Wildlife Conservation Society (WCS) jetzt veröffentlicht haben. Vor zehn Jahren beheimatete der Minkébé Nationalpark in Gabun die größte Waldelefantenpopulation Afrikas. Doch seit dem Jahr 2004 wurden dort 11.100 Elefanten von Wilderern getötet. Das entspricht zwischen 44 und 77 Prozent der regionalen Bestände.
"Die Zahlen aus Minkébé bestätigen einen dramatischen Trend. Die Elefanten werden vor den Augen der Welt systematisch abgeschlachtet. In der Demokratischen Republik Kongo zum Beispiel haben sich die Bestände in den vergangenen zwanzig Jahren um 90 Prozent reduziert", sagt Dr. Ilka Herbinger, Afrika-Referentin des WWF Deutschland. "In gesamt Zentralafrika könnten die Tiere bald ausgerottet sein. Und nun fallen die Wilderer auch in die besser geschützten Nationalparks in Ost- und Südafrika ein."
In der Zentralafrikanischen Republik nutzen die Wilderer die derzeit politisch instabile Lage aus. Das Land war Mitte der 1980-ger Jahre Heimat von bis zu 80.000 Dickhäutern. Nun sollen es noch einige Tausend sein. In den letzten Tagen wurden dort mehrfach Wilderei-Vorfälle mit bis zu 60 getöteten Tieren in verschiedenen Landesteilen gemeldet. Um zu verhindern dass die Wilderer auch in das UNESCO-Weltnaturerbe Sangha-Dzanga eindringen, ist die neue Regierung dringend aufgefordert, ihr Militär zu Hilfe zu schicken.
Der Grund für den starken Anstieg der Wilderei ist die extrem gestiegene Elfenbein-Nachfrage aus Asien, die die Gewinnspannen deutlich nach oben treibt. Der Preis, der am Anfang der Handelskette für das Elfenbein eines einzigen großen Elefanten gezahlt wird, entspricht inzwischen einem Durchschnitts-Jahreseinkommen in Gabun und sogar vier Jahreseinkommen in Kamerun.
"Initiativen in Kamerun, Tschad und Gabun wie der Einsatz von Militär und Neueinstellung von Rangern sind ein Tropfen auf den heißen Stein. Um die blutige Elfenbein-Wilderei zu stoppen, sind die Regierungen der Abnehmerstaaten in der Verantwortung. Länder wie China oder Thailand müssen dringend im eigenen Land Aufklärungsarbeit leisten, " sagt Herbinger.
Der WWF hat derweil eine Petition gestartet, um den Elfenbeinhandel in Thailand zu verbieten. Das Land ist eines der größten Schwarzmärkte für afrikanisches Elfenbein weltweit. Jede Unterschrift setzt ein Zeichen für den Schutz der Elefanten:
Bis 28. Februar die Petition unterschreiben:
www.wwf.de/wildtiermafiastoppenWWF - World Wide Fund For Nature
Rebstöcker Straße 55
60326 Frankfurt
Deutschland
Telefon: 069/791 44-0
Telefax: 069/61 72 21
Mail: info@wwf.de
URL:
http://www.WWF.de
WWF - World Wide Fund For Nature

Der World Wide Fund for Nature (WWF) ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt und konzentriert seine Arbeit auf drei Großlebensräume: Meere & Küsten, Binnenland-Feuchtgebiete und Wälder. Er wurde 1961 (damals als World Wildlife Fund) in der Schweiz gegründet und verfügt über ein globales Netzwerk von 26 nationalen und fünf assoziierten Organisationen sowie 22 Programmbüros. Weltweit unterstützen ihn rund fünf Millionen Förderer. Der WWF handelt im Auftrag der Natur nach dem Prinzip Naturschutz für und mit Menschen. Die Umweltstiftung WWF Deutschland wurde 1963 als gemeinnützige, unabhängige und überparteiliche Stiftung gegründet. Naturschutz war damals für viele noch ein Fremdwort. Heute ist die Umweltstiftung mit 284.000 Förderern (Stand 2004) eine der größten privaten Non-Profit-Organisationen des Landes.Die meisten Projekte des WWF Deutschland –seit 1963 waren es über 2.100 – sind erfolgreich verlaufen. Im Jahr 2004 war der WWF Deutschland in 48 internationalen und 30 nationalen Naturschutzprojekten aktiv – von der Bewahrung der Tropenwälder in Indonesien und Zentralafrika über den Schutz der mittleren Elbe bis zur politischen Lobbyarbeit in Berlin und Brüssel. 19,3 Millionen Euro flossen 2004 in die Naturschutzarbeit.