[manager magazin Verlagsgesellschaft - 25.03.2013] Machtkampf beim Bund der Versicherten
Betriebsrat zeigt Aufsichtsrat wegen Untreueverdacht an
Beim Bund der Versicherten (BdV), mit 52.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung Deutschlands für Versicherte, hat der Betriebsrat Strafanzeige gegen den kompletten Aufsichtsrat und gegen Ex-Vorstand Thorsten Rudnik sowie dessen Lebensgefährtin erstattet. Die Arbeitnehmervertreter werfen den Betroffenen Veruntreuung von Mitgliedsbeiträgen vor.
Die Strafanzeige, über die manager magazin online exklusiv berichtet, wirft ein neues Licht auf die plötzliche Abberufung von BdV-Vorstandschef Axel Kleinlein und Rudnik am vergangenen Freitag. Dem Betriebsrat zufolge habe die Lebensgefährtin Rudniks gegen geltendes Satzungsrecht rund zwei Jahre lang ein Vorstandsgehalt bezogen, obwohl sie nach Ausscheiden aus dem Amt den Job einer Abteilungsleiterin bekleidete und keine Gegenleistung für die höhere Bezahlung erbrachte.
Im Zuge ihrer Vermögensbetreuungspflicht hätten Vorstand und Aufsichtsrat dafür sorgen müssen, diese "rechtswidrigen Zahlungen" zu unterbinden. Ein externes Rechtsgutachten scheint den Betriebsrat in seiner Auffassung zu bestätigen.
Der Vorwurf richtet sich explizit nicht gegen Ex-Vorstandschef Kleinlein. Er habe die Zahlungen an die Begünstigte nach Vorlage des Rechtsgutachtens gegen den Willen der Aufsichtsräte sofort gestoppt. Der Aufsichtsrat selbst, darunter zwei ehemalige Hamburger Senatoren, dementieren die Vorwürfe und sehen sich im Recht. Langjährige Mitglieder des BdV rufen jetzt zu einer außerordentlichen Versammlung auf, wo sie auf eine Abwahl des Aufsichtsrats hoffen.
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