[manager magazin Verlagsgesellschaft - 17.04.2013] Liberty Global bereitet Übernahmeangebot für Kabel Deutschland vor
US-Konzern will Rivale Vodafone zuvorkommen
Der weltweit größte Kabel-Konzern Liberty Global bereitet den Angriff auf den deutschen Marktführer Kabel Deutschland (KDG) vor: Liberty-Global-CEO Michael Fries und sein Deutschland-Statthalter Lutz Schüler arbeiten an einem Übernahmeangebot für KDG. Das berichtet das manager magazin in seiner neuesten Ausgabe (Erscheinungstermin: 19. April).
Liberty Global will dem britischen Mobilfunker Vodafone zuvorkommen, der ebenfalls an einer Akquisition von KDG interessiert ist. Eine Unternehmenssprecherin teilte mit, Liberty wolle keine Marktgerüchte kommentieren. Man sei aber der Meinung, "dass Konsolidierungen auf dem stark fragmentierten deutschen Kabelmarkt notwendig sind".
Über die Pläne von Vodafone, Kabel Deutschland zu übernehmen, hatte manager magazin im Februar exklusiv berichtet. Wegen des Medienwirbels hat der Mobilfunker den Prozess seither aber gedrosselt. Vodafone will unter anderem noch eine wichtige Anleihe platzieren, bevor es ein Angebot unterbreitet, so das manager magazin weiter.
Liberty Global liebäugelt schon lange mit einem KDG-Kauf. Allerdings hat der US-Konzern mit Unitymedia und Kabel BW bereits zwei der drei ganz großen Player in Deutschland erworben und diese zusammengelegt - und muss deshalb ein Nein der Wettbewerbshüter fürchten. Ausgerechnet eine Entscheidung des Bundeskartellamts lässt das Liberty-Management hoffen, dass nun der richtige Zeitpunkt gekommen ist: Im Februar haben sich die Kartellwächter gegen die Übernahme des Rivalen Tele Columbus durch KDG gestemmt. Weil Tele Columbus nun unabhängig bleibt, sei auch der Wettbewerb intakt, wenn Unitymedia, Kabel BW und KDG fusionierten. So will der US-Konzern gegenüber den Marktwächtern nun argumentieren.
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