[IG Bauen-Agrar-Umwelt - 29.05.2013] 500 Gebäudereiniger protestieren für faire Löhne
Tarifrunde für das Gebäudereiniger-Handwerk
"Sauberkeit hat ihren Preis" unter diesem Motto demonstrierten heute (für die Red. 29. Mai 2013) 500 Beschäftigte in der Gebäudereinigung lautstark für faire Löhne. Am Rande der aktuellen Tarifverhandlungen der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit dem Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks in Frankfurt am Main machten die Beschäftigten ihrem Unmut über die viel zu geringe Bezahlung der rund 550 000 Arbeitnehmer in der Branche Luft. Derzeit liegt der Stundenlohn in der untersten Lohngruppe im Westen bei neun Euro und im Osten bei 7,56 Euro. "Wir brauchen endlich existenzsichernde Löhne, die im Alter auch eine auskömmliche Rente ermöglichen", sagte IG BAU-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführerin Bärbel Feltrini. "Der Branche geht es gut. Die Arbeitnehmer haben ein Recht darauf fair behandelt und vernünftig bezahlt zu werden."
Mit lautstarken Trommeln, Theaterszenen aus dem Arbeitsleben und eigenen Protestsongs aus der Gebäudereinigung direkt gegenüber dem Verhandlungssaal unterstützten die Teilnehmer der Protestaktion ihre Verhandlungskommission. Die IG BAU fordert für die unterste Entgeltgruppe ein Plus von 70 Cent im Westen und in einem zweiten Schritt weitere 65 Cent bei einer Laufzeit von insgesamt 24 Monaten. Die Löhne im Osten sollen zunächst auf 88 Prozent des Westlohns steigen und in einer weiteren Stufe auf 92 Prozent angehoben werden. Die Tarife der übrigen Lohngruppen sollen entsprechend der Cent-Erhöhung angepasst werden. Bereits 2011 hatte die IG BAU mit den Arbeitgebern vereinbart, dass spätestens 2019 kein Unterschied in der Bezahlung Ost-West mehr existiert.
Das Angebot der Arbeitgeber beträgt im Westen 40 Cent verteilt auf zwei Schritte. Dieser Tarifvertrag solle jedoch für eine lange Laufzeit von 26 Monate gelten. Die unterste Lohngruppe I im Westen würde danach von jetzt neun Euro auf 9,40 Euro steigen. Das ist gleichzeitig der Mindestlohn. Im Osten bieten die Arbeitgeber nunmehr ein Plus von 52 Cent gegenüber zuvor 46 Cent an. Die Lohngruppe I bzw. der Mindestlohn im Osten stiege dann von heute 7,56 auf 8,08 Euro. "Um zu einem Abschluss zu kommen, brauchen wir ein klares Signal der Arbeitgeber. Noch liegen wir in unseren Vorstellungen viel zu weit auseinander", sagte Feltrini.
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