01.12.2017 18:50 Uhr in Energie & Umwelt und in Wissenschaft & Forschung von Wildtierschutz Deutschland e.V.
Fuchsjagd ist ein Risiko für die menschliche Gesundheit
Neue Studien entlarven die falschen Behauptungen von JägernKurzfassung: Die Ergebnisse zwei neuer wissenschaftlicher Studien: Füchse, Marder und andere Beutegreifer können das Risiko für Menschen an Lyme-Borreliose zu erkranken reduzieren ... und intensive Jagd auf den Fuchs reduziert über einen mehrjährigen Zeitraum nicht die Gesamtanzahl der Füchse des bejagten Gebietes. Vielmehr bleibt der Fuchsbestand mehr oder weniger konstant. Gleichzeit steigt die Anzahl der mit dem Fuchsbandwurm befallenen Füchse.
Trotz intensiver Jagd keine nachhaltige Reduzierung der Fuchsbestände, Bild: Wildtierschutz Deutschland
[Wildtierschutz Deutschland e.V. - 01.12.2017] Der Deutsche Jagdverband, stets bemüht die Öffentlichkeit mit Halbwahrheiten für seine Belange zu gewinnen, stellt den Fuchs immer gerne als Krankheitsüberträger dar. Schon aus diesem Grund müsse das Tier intensiv bejagt werden.
Hingegen gibt es nach wissenschaftlicher Faktenlage keinen Beleg dafür, dass die Jagd auf Füchse Wildkrankheiten wie Räude, Staupe oder den sogenannten Fuchsbandwurm eindämmen kann. Im Gegenteil steht die Jagd im Verdacht, die Ausbreitung dieser Krankheiten, sowie die Anfälligkeit von Tieren für Krankheiten generell durch Fehlselektion und Stress eher zu begünstigen.
Das belegen nun auch weitere Forschungsarbeiten zu diesem Thema. Im Juli 2017 konnte eine wissenschaftliche Studie von Tim R. Hofmeester et.al., veröffentlicht von der Royal Society, London, erstmals nachweisen, dass insbesondere Füchse und Marder nützlich für die menschliche Gesundheit sind. Die Studie zeigt, dass Beutegreifer das Risiko für eine Ansteckung des Menschen mit der Lyme-Borreliose reduzieren können.
Im Rahmen einer ebenfalls in 2017 veröffentlichten Studie aus Frankreich wurde vier Jahre lang wissenschaftlich untersucht, ob die Jagd als Maßnahme gegen den Fuchsbandwurm (bzw. zum Schutz der Menschen vor einer Ansteckung) sinnvoll ist. Dafür wurde in einem knapp 700 Quadratkilometer großen Gebiet bei der Stadt Nancy (F) die Jagd auf Füchse deutlich intensiviert. 1.700 Stunden wurden in der Nacht auch von Autos heraus Füchse beschossen, was zu einem Anstieg der Jagdstrecke um 35 % geführt hat. Dieses Gebiet wurde anschließend mit einem anderen Gebiet ohne intensivierte Jagd verglichen.
Das Ergebnis ist eindeutig: Die Fuchspopulation wurde durch die drastisch intensivierte Bejagung im Testgebiet nicht verringert.
Der Fuchsbandwurm breitete sich im intensiv bejagten Testgebiet aus, anstatt reduziert zu werden. Die Befallsrate stieg sogar von 40 % auf 55 % deutlich an, während sie im Vergleichsgebiet im gleichen Zeitraum konstant blieb.
Es ist also nicht nur das Jägerargument der Jagd zum Schutz von Feldhasen und Bodenbrütern (eigentlich gemeint sind - wenn der Deutsche Jagdverband von "Bodenbrütern" spricht - die jagdbaren Arten Fasan und Rebhuhn) ein Rohrkrepierer, auch die ständigen Behauptungen hinsichtlich des vermeintlichen Nutzens der Fuchsjagd zur Reduzierung des menschlichen Ansteckungsrisikos durch den Fuchsbandwurm werden als Jägerlatein entlarvt.
Literaturquellen
Hingegen gibt es nach wissenschaftlicher Faktenlage keinen Beleg dafür, dass die Jagd auf Füchse Wildkrankheiten wie Räude, Staupe oder den sogenannten Fuchsbandwurm eindämmen kann. Im Gegenteil steht die Jagd im Verdacht, die Ausbreitung dieser Krankheiten, sowie die Anfälligkeit von Tieren für Krankheiten generell durch Fehlselektion und Stress eher zu begünstigen.
Das belegen nun auch weitere Forschungsarbeiten zu diesem Thema. Im Juli 2017 konnte eine wissenschaftliche Studie von Tim R. Hofmeester et.al., veröffentlicht von der Royal Society, London, erstmals nachweisen, dass insbesondere Füchse und Marder nützlich für die menschliche Gesundheit sind. Die Studie zeigt, dass Beutegreifer das Risiko für eine Ansteckung des Menschen mit der Lyme-Borreliose reduzieren können.
Im Rahmen einer ebenfalls in 2017 veröffentlichten Studie aus Frankreich wurde vier Jahre lang wissenschaftlich untersucht, ob die Jagd als Maßnahme gegen den Fuchsbandwurm (bzw. zum Schutz der Menschen vor einer Ansteckung) sinnvoll ist. Dafür wurde in einem knapp 700 Quadratkilometer großen Gebiet bei der Stadt Nancy (F) die Jagd auf Füchse deutlich intensiviert. 1.700 Stunden wurden in der Nacht auch von Autos heraus Füchse beschossen, was zu einem Anstieg der Jagdstrecke um 35 % geführt hat. Dieses Gebiet wurde anschließend mit einem anderen Gebiet ohne intensivierte Jagd verglichen.
Das Ergebnis ist eindeutig: Die Fuchspopulation wurde durch die drastisch intensivierte Bejagung im Testgebiet nicht verringert.
Der Fuchsbandwurm breitete sich im intensiv bejagten Testgebiet aus, anstatt reduziert zu werden. Die Befallsrate stieg sogar von 40 % auf 55 % deutlich an, während sie im Vergleichsgebiet im gleichen Zeitraum konstant blieb.
Es ist also nicht nur das Jägerargument der Jagd zum Schutz von Feldhasen und Bodenbrütern (eigentlich gemeint sind - wenn der Deutsche Jagdverband von "Bodenbrütern" spricht - die jagdbaren Arten Fasan und Rebhuhn) ein Rohrkrepierer, auch die ständigen Behauptungen hinsichtlich des vermeintlichen Nutzens der Fuchsjagd zur Reduzierung des menschlichen Ansteckungsrisikos durch den Fuchsbandwurm werden als Jägerlatein entlarvt.
Literaturquellen
Weitere Informationen
Wildtierschutz Deutschland e.V., Herr Lovis Kauertz
Am Goldberg 5 5, 55435 Gau-Algesheim, Deutschland
Tel.: 01777230086; https://www.wildtierschutz-deutschland.de
Am Goldberg 5 5, 55435 Gau-Algesheim, Deutschland
Tel.: 01777230086; https://www.wildtierschutz-deutschland.de
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