Füchse und Marder reduzieren Zeckenrisiko für den Menschen
Neue Forschungsergebnisse aus Frankreich
Kurzfassung: Füchse sind wichtiger und nützlicher Bestandteil unserer heimischen Fauna. Sie vertilgen nicht nur den Aas der überfahrenen Tiere am Wegesrand, sie erbeuten kranke und reaktionsschwache Beutetiere und etwa 3.000 Mäuse pro Jahr. Das das nicht nur einen ökologischen Nutzen für die Umwelt, sondern auch einen medizinisch relevanten Nutzen für den Menschen hat, haben französischer Forscher nachgewiesen: Dort, wo Füchse nicht bejagt werden, haben sie positiven Einfluss hinsichtlich des Borreliose-Risikos für den Menschen.
Fuchsjagd macht ökologisch keinen Sinn und kann sogar schädlich für die menschliche Gesundheit sein, Bild: berndtfischer.de
[Wildtierschutz Deutschland e.V. - 26.11.2017] Eine neue
Studie zeigt, dass Beutegreifer - insbesondere Füchse und Marder - das Risiko für eine Ansteckung des Menschen mit der Lyme-Borreliose reduzieren können.
Zecken infizieren sich bei Mäusen mit dem Erreger sowie mit anderen gefährlichen Krankheiten. Die Aktivitäten von Füchsen führen offenbar dazu, dass Mäuse weniger stark von Zecken befallen sind und diese Zecken seltener Träger der Borreliose-Erreger sind. Die Studie stellt somit auch eine Verbindung zwischen dem Anstieg von Erkrankungen durch Zeckenbisse und der Jagd auf Füchse und andere kleine Beutegreifer her!
"This is the first paper to empirically show that predators are good for your health with respect to tick-borne pathogens” sagt Dr. Taal Levi über diese Entdeckung.
Der Schutz von Füchsen könnte somit ein geeignetes Mittel sein, um das Risiko der Borreliose für Menschen wirksam zu reduzieren.
Hingegen gibt es nach wissenschaftlicher Faktenlage keinen Beleg dafür gibt, dass die
Jagd auf Füchse Wildkrankheiten wie Räude, Staupe oder den sog. Fuchsbandwurm eindämmen kann. Im Gegenteil steht die Jagd im Verdacht, die Ausbreitung dieser Krankheiten, sowie die Anfälligkeit von Tieren für Krankheiten generell durch Fehlselektion und Stress eher zu begünstigen.
Diese Studie ist somit ein weiterer wissenschaftlicher Beleg dafür, dass die Fuchsjagd nicht nur ökologisch sinnlos, sondern sogar kontraproduktiv und gefährlich ist - und zwar auch für uns Menschen.
Leider scheinen Jagdbefürworter - gerade auch in der Politik - solchen Fakten keine weitere Bedeutung beizumessen. Sie halten mit veralteten Argumenten, pseudowissenschaftlichen Thesen und haarsträubenden Rechtfertigungsversuchen an der Jagd auf Füchse und andere Beutegreifer fest ...
Es ist an der Zeit, dieses grausame, sinnlose, gefährliche und blutige Hobby zu verbieten und Füchse, Marder & Co. als unverzichtbaren Bestandteil eines intakten und gesunden Ökosystems zu schützen - auch in unserem eigenen Interesse.
Zusammenfassung der Studie und Langversion hier
Weitere Informationen
Wildtierschutz Deutschland e.V.

Wildtierschutz Deutschland ist eine gemeinnützige Tierschutzorganisation. Unser Kernthema lautet "Wildtiere in Deutschland". Dazu gehört zum einen die finanzielle Unterstützung von zahlreichen Wildtierauffangstationen, zum anderen die Abschaffung der Hobbyjagd.
Derzeit engagieren wir uns in Tierschutzprojekten für die Aufnahme, Versorgung und Auswilderung von Füchsen, von Mardern und Marderartigen und je eine Eichhörnchen- und eine Igelstation. Alleine hier werden Jahr für Jahr viele hundert Wildtiere aufgenommen und zum überwiegenden Teil wieder ausgewildert. Auf einem Gnadenhof in Bayern finden Tiere Platz, die zum Beispiel aufgrund eines Leidens nicht mehr auswilderungsfähig sind.
Auf der anderen Seite setzen wir uns für die Abschaffung der Hobbyjagd ein. Das machen wir, indem wir die Öffentlichkeit über die tierquälerischen Praktiken und den ökologischen Unsinn des Freizeitfaktors Jagd informieren. Wir widerlegen die Propaganda von Jagdverbänden und anderen Lobbyisten anhand von wissenschaftlichen Studien und setzen uns bei den zuständigen Ministerien für eine Änderung der Jagdgesetzgebung ein. Einige unserer Forderungen sind in den vergangenen Jahren in die Gesetzgebung eingeflossen.
Wildtierschutz Deutschland arbeitet im Gegensatz zu vielen anderen Organisationen gänzlich ohne Personalkosten, sodass der Großteil uns zugehender Spenden direkt in unsere Tierschutzprojekte fließt. Mitarbeiter sowohl beim Verein als auch bei den unterstützten Organisationen arbeiten ausschließlich ehrenamtlich. Der Autor, Lovis Kauertz, ist Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins.
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